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Jan Böhmermann. Moderator des "Neo Magazin Royale" auf ZDF.

© dpa

Jan Böhmermann: Öffentlich-rechtlicher Clown oder Märtyrer?

Jan Böhmermann hat den Grimme-Preis nicht abgelehnt, ist aber nicht zur Verleihung erschienen. Unser Kommentator fragt, wie satirisch das Neo Magazin Royale überhaupt ist.

Taugt Jan Böhmermann zum Märtyrer der Meinungs- und Pressefreiheit? Den Grimme-Preis für seine Varoufakis-Satire hat er nicht abgelehnt, seine Teilnahme an der Verleihung am Freitagabend aber hat er abgesagt. Er könne nicht feiern, „ich fühle mich erschüttert in allem, an das ich je geglaubt habe“. Kanzleramtsminister Peter Altmaier bat er um „Berücksichtigung seines künstlerischen Ansatzes“. Aus diesem Ansatz, Böhmermann versteht ihn als satirisch, hat er das „Erdogan- Schmähgedicht“ verfasst und seinen Umgang damit zum Prüfstein für das gemacht, was Satire in Deutschland darf und was nicht.

Böhmermann sieht sich als Künstler, als Satiriker. Mag er, mag jeder so sehen. Aber aus seiner Verantwortung für die gewollte oder nicht gewollte Beleidigung kommt er nicht heraus. Das wäre ja so, als bettle Böhmermann um die Missachtung seines satirischen Kunsthandwerks. Eine ZDF-Sendung wie Böhmermanns „Neo Magazin Royale“ ist keine Plattform, wo jeder was machen kann, um sich nachher verwundert bis beleidigt zu zeigen, dass jemand das #witzefreie Zeugs ernst genommen hat. Böhmermann sollte sich für Kritik öffnen. Sonst ist er nur ein öffentlich-rechtlicher Clown.

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