zum Hauptinhalt
21.02.2024, Großbritannien, London: Ein Demonstrant steht vor den Royal Courts of Justice in London. Die Anwälte von Julian Assange sind dabei, ihre letzte juristische Anfechtung in Großbritannien vorzubringen, um die Auslieferung des WikiLeaks-Gründers in die Vereinigten Staaten zu verhindern, wo er wegen Spionage angeklagt werden soll. Der 52-Jährige kämpft seit mehr als einem Jahrzehnt gegen seine Auslieferung, davon sieben Jahre im Selbst-Exil in der ecuadorianischen Botschaft in London und die letzten fünf Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis. Foto: Kin Cheung/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Kin Cheung

Tagesspiegel Plus

Drohende Auslieferung von Julian Assange: Wikileaks war immer auch ein Irrtum

Für viele ein Held, für die USA ein Staatsfeind – der Enthüller ist eine schillernde Figur. Sollte er ausgeliefert werden, ist das persönliche Tragik - die Pressefreiheit ist nicht bedroht.

Eine Kolumne von Jost Müller-Neuhof

Das Volk liebe den Verrat, aber nicht den Verräter, heißt es nach Julius Cäsar. Im Fall von Julian Assange, dem Polit-Aktivisten und Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, ist es anders. Dessen Schicksal wird seit Jahren öffentlich mit großer Einfühlung verfolgt, auch als jetzt vor dem Londoner High Court seine Auslieferung in die USA verhandelt wurde. Dort liegt eine Anklage wegen Spionage vor; Assange habe, unter anderem, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheime Informationen zu US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und publiziert.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true