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2Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, gibt auf dem Flugplatz ein Pressestatement.

© dpa/Michael Kappeler

Update

Baerbock in Dschidda gestrandet: Außenministerin will Ostafrika-Reise nach ungeplanter Unterbrechung fortsetzen

Außenministerin Annalena Baerbock muss auf dem Weg nach Dschibuti kurz vor dem Ziel abdrehen – und landet in Dschidda. Der Flugbereitschaft fehlte eine wichtige Genehmigung.

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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will ihre Ostafrika-Reise am Donnerstag nach dem unfreiwilligen Zwischenstopp in Saudi-Arabien fortsetzen. Die Ministerin werde wie vorgesehen politische Gespräche in der kenianischen Hauptstadt Nairobi führen, verlautete am Mittwochabend aus Delegationskreisen gegenüber AFP.

Ein für Mittwoch geplanter Besuch im Kleinstaat Dschibuti am Roten Meer war nicht zustande gekommen, weil das Nachbarland Eritrea nicht die benötigte Überfluggenehmigung für Baerbocks Flugzeug erteilt hatte.

Aus diesem Grund musste das Flugzeug vom Typ Airbus A321LR mit der Grünen-Politikerin und ihrer Delegation an Bord am Mittwoch auf dem Weg von Berlin ins ostafrikanische Dschibuti gegen 14 Uhr deutscher Zeit abdrehen.

Der Flugkapitän kündigte an, man werde nun im saudischen Dschidda landen, auftanken und dann versuchen, den Flug fortzusetzen. Das Flugzeug landete dort gegen 14.15 Uhr. Aus Delegationskreisen hieß es, aufgrund einer der Flugbereitschaft der Bundeswehr noch nicht erteilten Überfluggenehmigung für Eritrea verzögere die Reise nach Dschibuti durch einen Tankstopp in Dschidda.

Zuvor hatte das Flugzeug mehr als eine Stunde lang über dem Roten Meer Kreise gezogen. Die Erteilung einer Überfluggenehmigung sei auch deshalb schwierig gewesen, da es im Außenministerium von Eritrea einen Stromausfall gegeben habe, hieß es aus der Delegation. Baerbock wolle an ihren Reiseplänen festhalten, hieß es. Die Bundesministerin wollte bis Freitag vor dem Hintergrund des blutigen Machtkampfs im Sudan in Dschibuti, Kenia und dem Südsudan Krisengespräche führen.

Baerbocks Reise begann bereits mit einer Panne

Zuletzt musste Baerbock Mitte August eine lange geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi in Abu Dhabi abbrechen – wegen eines Defekts an den Landeklappen des alten Regierungs-Airbus A340. Auch eine Ersatzmaschine der Bundeswehr war damals nicht zu organisieren, es ging per Linie zurück. Die beiden langstreckentauglichen Maschinen der Flugbereitschaft vom Typ A340 wurden mittlerweile ausgemustert.

Die bis Freitag geplante dreitägige Reise Baerbocks hatte bereits mit einer technischen Panne an dem ursprünglich vorgesehenen Flugzeug begonnen. Die eingeplante „weiße“ Maschine vom Typ A319 sei am Dienstagnachmittag wegen eines Triebwerkschadens von der Flugbereitschaft gegen ein Flugzeug vom Typ A321LR ausgetauscht worden, hieß es. Mit diesem grau lackierten Flugzeug werden auch Bundeswehrsoldaten zu ihren Auslandseinsätzen geflogen.

Der A321LR der Flugbereitschaft steht auf dem Flugplatz in Dschidda.

© dpa/Michael Kappeler

Es sei zwar nicht ungewöhnlich, dass Überfluggenehmigungen erst im Laufe des Fluges erteilt würden, hieß es weiter. Dem Auswärtigen Amt sei aber erst am Morgen kurz vor dem Abflug mitgeteilt worden, dass auch für die ursprünglich eingeplante Maschine keine solche Genehmigung vorgelegen habe. Man habe dann entschieden, darauf zu setzen, dass die entsprechende Genehmigung im Laufe des Fluges erteilt werden würde.

Unter anderem angesichts der Angriffe der vom Iran unterstützten militant-islamistischen Huthi-Miliz aus dem Jemen war auch ein Umfliegen Eritreas kurzfristig nicht möglich, hieß es weiter. Baerbock wollte in Dschibuti eigentlich schon am Mittwochnachmittag ihren Amtskollegen Mahamud Ali Jussuf treffen.

In Dschibuti sollte es bei den Gesprächen Baerbocks auch um die Sicherheit der Seewege im Roten Meer gehen. Zwischen Dschibuti und dem Jemen verlaufe die nur 27 Kilometer breite Meerenge Bab al Mandab, eine der zentralen Arterien des internationalen Handelssystems, sagte die Bundesaußenministerin vor dem Abflug. „Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, die Sicherheit der Seeschifffahrt in diesem Nadelöhr der globalen Wirtschaft zu gewährleisten.“ An diesem Donnerstag wollte Baerbock den Hafen von Dschibuti besuchen.

Die vom Iran unterstützte militant-islamistische Huthi-Miliz im Jemen will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der Angriffe Israels im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten. Die USA und Großbritannien hatten zuletzt mit Unterstützung weiterer Verbündeter Stellungen der Miliz im Jemen angegriffen. (dpa/AFP)

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