zum Hauptinhalt
Südkorea, Seoul: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), nimmt neben Suk-Yeol Yoon , Präsident von Korea an einer Pressekonferenz nach den Gesprächen teil.

© dpa/Michael Kappeler

Bundeskanzler in Südkorea: Scholz fordert von Nordkorea ein Ende der Atom- und Raketentests

Kim Jon Un hat in Nordkorea bereits vier Atomtests durchführen lassen. Das sei „eine Bedrohung für den Frieden“, sagt Scholz bei seinem Besuch in Südkorea.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Nordkorea zur Einstellung seiner Atom- und Raketentests aufgefordert. „Diese ballistischen Tests müssen aufhören. Der Versuch, sich selber nuklear zu stärken, muss aufhören. Das ist eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit in der Region“, sagte Scholz am Sonntag beim Besuch der innerkoreanischen Grenze.

Seit Kim Jong Un Ende 2011 die Macht in Nordkorea übernommen hat, sorgt das politisch weitgehend isolierte Land immer wieder für internationale Spannungen - vor allem durch Raketentests und sein Atomwaffenprogramm.

Vier der bisher sechs Atomtests durch Nordkorea wurden unter Kim ausgeführt. Zudem trieb er die Entwicklung von ballistischen Raketen voran. Derartige Flugkörper sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die je nach Bauart auch einen atomaren Sprengkopf befördern können.

Scholz sprach von einer „unverändert gefährlichen Situation“. Den Besuch an der Grenze nannte er mit Blick auf die deutsche Teilung zwischen 1949 und 1990 sehr wichtig und bewegend. „Deutschland ist mittlerweile wieder vereint. Das ist ein großes Glück, das wir haben.“ Wie groß dieses Glück sei, könne man an dieser Grenze erleben.

Völkerrechtlich befinden sich beide koreanische Staaten - der demokratische Süden und die kommunistische Diktatur im Norden - seit dem Ende ihres Bruderkriegs 1953 noch im Kriegszustand. Einen Friedensvertrag hat es nie gegeben. Auf beiden Seiten des 38. Breitengrads, der Korea in zwei Staaten teilt, stehen sich mehr als eine Million Soldaten gegenüber. In Südkorea haben die USA zudem derzeit 28 500 Soldaten stationiert.

Scholz besuchte zusammen mit seiner Frau Britta Ernst die vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone. Die beiden besichtigten die blauen Baracken, in denen nach dem drei Jahre dauernden Koreakrieg das im Juli 1953 abgeschlossene Waffenstillstandsabkommen verhandelt wurde.

Vom Grenzgebäude auf nordkoreanischer Seite wurden Scholz und Ernst mit einem Fernglas beobachtet. In einer der blauen Baracken mit dem Verhandlungstisch, der genau auf der Grenzlinie steht, betrat Scholz für wenige Minuten nordkoreanisches Gebiet. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false