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Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

© dpa/Philipp von Ditfurth

„Eine unsinnige Aussage“: Kretschmann sieht die Grünen nicht verantwortlich für AfD-Umfragehoch

Die Politik ist auf der Suche nach Schuldigen für den Höhenflug der Rechtspopulisten. Seine eigene Partei sieht Baden-Württembergs Ministerpräsident nicht in der Verantwortung.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht seine Partei nicht als mitverantwortlich für das Umfragehoch der AfD. „Ich glaube, das ist einfach eine unsinnige Aussage“, sagte er am Freitag im Sommerinterview von SWR Aktuell zu entsprechenden Behauptungen.

Man wisse momentan noch nicht genau, warum die AfD so viel Zuspruch erhalte. Darüber zu spekulieren und gleich jemandem zum „Hauptfeind oder Hauptschuldigen“ zu erklären, sei unverantwortlich. „Genau deswegen hat sie so viele Wähler, weil wir alles sofort aufheizen zu einer Kulturfrage.“

Die AfD erzielt seit Wochen in Umfragen hohe Zustimmungswerte - in Baden-Württemberg lag sie zuletzt in einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des SWR bei 19 Prozent.

Politiker von CDU und FDP werfen den Grünen vor, mit ihrem Vorgehen beispielsweise beim Gebäudeenergiegesetz für den Höhenflug verantwortlich zu sein.

Kretschmann verteidigte hingegen die Grünen-Linie, mit der fossile Energieträger aus der Energieversorgung verbannt werden sollen. „Wenn man jetzt den Klimawandel bekämpfen will und nicht nur darüber reden, dann landet man am Ende auch im Heizungskeller der Menschen.“

Es sei verständlich und normal, dass die Menschen zunächst mit Unverständnis reagierten. „Das finden die erstmal nicht lustig.“ Die Bürgerinnen und Bürger fragten sich, was es die Politik angehe, wie jemand heize. Doch ohne Zumutungen gehe es nun einmal nicht, sagte Kretschmann. (dpa)

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