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Rettung aus Seenot. Italienische Marinesoldaten helfen Flüchtlingen vor der Küste Siziliens.

© picture alliance / dpa

Bilanz von Frontex: Flüchtlingszahl in Italien erreicht Rekordhöhe

Bilanz der EU-Grenzschutzagentur Frontex: Während durch den EU-Türkei-Deal die Zahl der Flüchtlinge in Griechenland erheblich sank, erreichte sie in Italien 2016 eine Rekordhöhe.

Die Zahl der Flüchtlinge, welche die EU im vergangenen Jahr über die Ägäis in Richtung Griechenland oder über die zentrale Mittelmeerroute nach Italien erreichten, fiel im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2015 fast um zwei Drittel auf 364.000. Das gab die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Freitag bekannt. Demnach wurden im vergangenen Jahr wesentlich weniger Flüchtlinge in Griechenland registriert als 2015. Dafür erreichte 2016 die Zahl der Migranten, die auf zentralen Mittelmeerroute nach Italien entdeckt wurden, mit 181.000 einen neuen Höchststand.

Zahl der Flüchtlinge in Griechenland fiel um 79 Prozent

Wie aus der Bilanz von Frontex weiter hervorgeht, hat sich die Zahl der Flüchtlinge aus Westafrika, die auf hoher See vor der Küste Italiens aufgegriffen wurden, seit 2010 verzehnfacht. Die meisten Migranten auf der zentralen Mittelmeerroute stammten aus Nigeria, Eritrea, Guinea, Elfenbeinküste und Gambia.

Der Rückgang der Flüchtlingszahlen in Griechenland geht vor allem auf die im März 2016 geschlossene Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei zurück. Laut Frontex fiel die Zahl der Flüchtlinge, welche die ostägäischen Inseln und das griechische Festland von der Türkei aus erreichten, im vergangenen Jahr um 79 Prozent auf 182.500.

Österreich fordert ein Flüchtlingsobergrenze für die EU

Unterdessen fordert Österreich eine Flüchtlingsobergrenze für alle Länder der Europäischen Union. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf ein Konzept von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. „Es geht darum, die verfehlte europäische Asylpolitik zu beenden: Wir müssen uns alle eingestehen und ehrlich sagen, dass die Aufnahmekapazitäten in der EU begrenzt sind“, sagte der SPÖ-Politiker dem Blatt. „Wir müssen die illegalen Einreisen unterbinden.“ Im Gegenzug solle es nur noch ein geordnetes System der legalen Einreise für Asylberechtigte geben. Asylanträge sollten nur noch außerhalb der EU gestellt werden dürfen.

Die Regierung in Wien will das Konzept dem Bericht zufolge in Kürze in Brüssel einbringen. Es sehe explizit auch die Einführung von Flüchtlingsobergrenzen in jedem EU-Land vor. (mit dpa)

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