Soziologen über gesellschaftliche Triggerthemen: „Viele Menschen sind veränderungserschöpft“
Wann empfinden wir Politik als konstruktiv? Und wann emotionalisiert sie uns? Thomas Lux und Steffen Mau erforschen und deuten das gefährliche Reizpotenzial etwa von Gendersternchen und Heizungsgesetz.
Herr Mau, Herr Lux, die Welt ist aus den Fugen, und Sie veröffentlichen ein Buch mit der These, die deutsche Gesellschaft sei gar nicht so zerrissen, wie oft gesagt wird, sondern in ihrer Mehrheit ziemlich einig, vernünftig und fortschrittlich. Wie passt das zusammen?
Steffen Mau: Das Buch soll keine Beruhigungspille sein, sondern einen klaren Blick ermöglichen auf das, was ist. Immer wieder wird behauptet, die Gesellschaft sei polarisiert, Gruppen würden auseinanderdriften, es gäbe keine Mitte mehr und die Menschen würden sich nur noch feindlich begegnen.
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