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Russen, hauptsächlich Männer, stellen sich an, um eine kasachische Registrierung zu erhalten.

© dpa/AP/Denis Spiridonov

Umfrage zur Mobilmachung: Fast jeder zweite Russe verspürt „Angst“

Wie das unabhängige Lewada-Institut berichtet, löst die Teilmobilisierung bei den Befragten vor allem Entsetzen aus. Die Unterstützung für den Krieg sinkt nachweislich.

Fast jeder zweite Russe hat einer Umfrage zufolge ängstlich und erschrocken auf die von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Teilmobilmachung reagiert.

Insgesamt 47 Prozent der Befragten beschrieben ihre Gefühlslage nach Putins Rede vor gut einer Woche mit „Angst, Furcht, Entsetzen“, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada hervorgeht. 23 Prozent gaben dagegen an, „stolz auf Russland“ zu sein.

Lewada-Institut untersucht die Stimmung der russischen Bevölkerung

Die Umfragen des unabhängigen Lewada-Instituts werden auch von westlichen Experten geschätzt - als vergleichsweise authentisch und nach anerkannten sozialwissenschaftlichen Prinzipien umgesetzt.

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Der Anteil derjenigen, die erklärten, Russlands Ende Februar begonnenen Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, sank unterdessen auf 72 Prozent und damit auf den bislang tiefsten Wert. Kurz nach Kriegsbeginn hatte er bei 80 Prozent gelegen.

Die Lewada-Soziologen hatten allerdings schon damals darauf hingewiesen, dass viele Russen nicht mit Enthusiasmus, sondern mit Angst auf die vom Kreml als „militärische Spezial-Operation“ bezeichneten Kämpfe blickten.

Experten geben zudem zu bedenken, dass Menschen in Russland aus Angst vor Repressionen auch in anonymen Umfragen möglicherweise nicht immer ehrlich ihre Meinung äußern. Putins Ankündigung, in den kommenden Wochen und Monaten 300 000 Reservisten an die Front in die Ukraine zu schicken, hat in Russland in den vergangenen Tagen die größten Proteste seit Kriegsbeginn und eine große Fluchtwelle ausgelöst. (dpa)

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