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Die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara warnt vor Terroranschlägen und Entführungen.

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Update

Ausländische Bürger sollen achtsam sein: US-Botschaft warnt vor „möglichen Terroranschlägen“ in der Türkei

Die US-Botschaft in Ankara soll „glaubhafte Berichte“ über geplante Terroranschläge und Entführungen haben. Deshalb stellt sie die Visa-Vergabe ein.

Die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara hat nach eigenen Angaben „glaubhafter Berichte über mögliche Terroranschläge“ auf ausländische Bürger, vor allem aus den USA, erhalten. Das teilte die Botschaft in einer Erklärung auf ihrer Website mit. Die Berichte würden mehrere Orte in der Türkei einschließen, auch die Botschaft in Ankara.

Laut der Berichte seien mögliche Terroranschläge und Entführungen geplant. US-Bürger seien angehalten, besonders achtsam zu sein an Orten, wo sich US-Amerikaner und andere ausländische Bürger aufhalten. Die Warnung beziehe sich vor allem auf große Bürogebäude und Einkaufszentren, teilte die US-Botschaft in Ankara mit. Auch sollten große Menschenansammlungen vermieden werden.

Aufgrund der Berichte stellt die USA ihre Visa-Vergabe in der Türkei vorübergehend ein. Die Einstellung der Visa-Dienste betrifft demnach alle diplomatischen Vertretungen in dem Land, neben der Botschaft auch die Konsulate in Istanbul, Adana und Izmir.

Die US-Vertretungen in der Türkei waren schon mehrfach das Ziel von Anschlägen oder Anschlagsdrohungen. So wies die US-Regierung 2016 alle zivilen Angehörigen seiner Diplomaten in Istanbul an, das Land wegen einer wachsenden Anschlagsgefahr zu verlassen. Extremisten würden versuchen, US-Bürger in ihren Wohnvierteln in Istanbul anzugreifen oder dort, wo sie sich häufig aufhielten.

Im März 2018 wurde die US-Botschaft in Ankara wegen einer Anschlagsgefahr geschlossen. Damals wurden laut Medienberichten mehrere mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen.

Die Türkei war vor allem 2015 und 2016 der Schauplatz zahlreicher tödlicher Anschläge, die der IS-Miliz zugeschrieben oder von dieser beansprucht wurden. In der Silvesternacht 2017 waren bei einem Anschlag auf den Istanbuler Nachtclub „Reina“ 39 Menschen getötet worden. Die Polizei hatte nach dem „Reina“-Anschlag ihr Vorgehen gegen die IS-Miliz deutlich verschärft und hunderte Verdächtige festgenommen. (Tsp, AFP)

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