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09.11.2023, Hannover: Claus Weselsky und Martin Seiler kommen zum Auftakt der Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL.

© dpa/Fabian Sommer

Update

Verhandlungen werden Donnerstag fortgesetzt: Bahn legt der Lokführergewerkschaft erstes Angebot vor

Die Offerte bei Tarifauftakt beinhaltet eine elfprozentige Entgelterhöhung und eine Laufzeit von 32 Monaten, wie der Konzern mitteilte. Die GDL hatte zuvor ihre Streikbereitschaft signalisiert.

In der ersten Tarifverhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn am Donnerstag ein Angebot vorgelegt.

Das Angebot der Bahn

Die Offerte beinhaltet eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten, wie der Konzern mitteilte. Das entspreche im Volumen dem Tarifabschluss des öffentlichen Diensts des Bundes.

Zudem hat die Bahn eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 2850 Euro in Aussicht gestellt. „Mit einem derartigen Angebot gleich in der ersten Runde sind wir einen großen Schritt auf die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer zugegangen“, teilte Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch mit.

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Das fordert die GDL

„Jetzt zeigt sich, ob die GDL wirklich an ernsthaften Verhandlungen interessiert ist.“ Die GDL unter ihrem Chef Claus Weselsky fordert mindestens 555 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten. Bei der Laufzeit will die Gewerkschaft 12 Monate durchsetzen.

Knackpunkt Arbeitszeitverkürzung

Auf eine Kernforderung der Gewerkschaft geht die Bahn in ihrem Angebot allerdings nicht ein: Die GDL will die Arbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich von 38 auf 35 Wochenstunden verkürzen. Die Bahn lehnt das als „nicht machbar“ ab.

„Die DB müsste allein zehn Prozent mehr Mitarbeitende einstellen, um diese Lücken zu schließen“, hieß es am Donnerstag. „Und das bei einem historisch engen Arbeitsmarkt.“

GDL-Chef Claus Weselsky hatte vor Verhandlungsbeginn betont, dass es ohne einen Kompromiss in dieser Frage keine Einigung geben werde. „Wenn die eine Seite ablehnt, über die Arbeitszeitabsenkung zu reden, wird sichtbar, dass man auf dem Verhandlungsweg nicht zusammenkommt“, sagte er.

Schon vor Beginn standen die Zeichen auf Streik

Schon zum Auftakt der Tarifrunde zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft GDL standen die Zeichen also auf Streik.

Weselsky bekräftigte am Donnerstag zum Verhandlungsbeginn die Gewerkschaftsforderungen und warnte die Bahn, vor einem schlechten Angebot. „Wir sind bereit zur Auseinandersetzung, wenn die eine Seite das möchte, dann bekommt sie das“, sagte Weselsky. „Wenn wir Arbeitskampf machen, ist bekannt, dass wir das auch ausdauern können.“ Das wünsche sich niemand.

Der bisherige Tarifvertrag mit der GDL ist Ende Oktober ausgelaufen. Die GDL verhandelt laut Bahn für rund 10.000 Beschäftigte.

Gespräche sollen kommende Woche fortgesetzt werden

Nach dem Auftakt der Tarifrunde haben sich die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL am Donnerstag vertagt und wollen ihre Gespräche in der kommenden Woche fortsetzen. „Wir begrüßen, dass die Lokführergewerkschaft auf der Grundlage unseres Angebots weiterverhandeln will“, erklärte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler.

Demnach wurden vier neue Termine im Wochenrhythmus vereinbart mit dem Ziel, noch vor Weihnachten fertig zu sein. Erneut verhandelt wird nun kommende Woche am Donnerstag und Freitag. Weitere Treffen wurden für den 23. und 24. November, für den 5. und 6. Dezember sowie für den 14. und 15. Dezember vereinbart. (dpa/Reuters)

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