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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte den tschechischen Botschafter Tomáš Kafka in das Kraftwerk eingeladen.

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Für Energieunabhängigkeit auf EU-Ebene: Brandenburgs Ministerpräsident Woidke fordert engere Zusammenarbeit mit europäischen Partnern

Die Mark zeige in Sachen Erneuerbare Energien da modellhaft, wohin der Weg gehen könne, sagte der SPD-Politiker in der Lausitz. Begleitet wurde er vom tschechischen Botschafter.

Deutschland muss nach Worten von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mit Tschechien, Polen und den anderen europäischen Partnern noch enger zusammenzuarbeiten, um die europäische Energieversorgung unabhängiger von Importen zu machen.

Brandenburg zeige in Sachen Erneuerbare Energien da modellhaft, wohin der Weg gehen könne, sagte der Regierungschef am Montag bei einem Besuch des tschechischen Botschafters Tomáš Kafka im Industriepark und Kraftwerk Schwarze Pumpe in Spremberg (Spree-Neiße). Kafka hatte sich dort unter anderem über die Pläne der Leag zur Gigawatt-Factory informiert, mit der das Energieunternehmen zu einem der größten Investoren im Bereich der Erneuerbaren in Deutschland werden will.

Wir sind heute übereingekommen, dass wir eigentlich zwei Gegner bekämpfen müssen: sowohl Herrn Putin wie auch Karbon.

Tomáš Kafka, tschechischer Botschafter

Das Projekt Gigawatt-Factory soll bis 2030 sieben Gigawatt PV-und Windanlagen haben. Mit dieser Leistung könnten nach Konzernangaben künftig rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden. Realisiert werden sollen die Photovoltaik- und Windanlagen auf den Bergbaufolgeflächen in der Region.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (l.) und der tschechische Botschafter Tomáš Kafka im Industriepark und Kraftwerk Schwarze Pumpe.

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Auch wenn wegen der durch Russland ausgelösten Energiekrise jetzt mehr Kohlestrom produziert werden müsse, habe Brandenburg einen klaren Plan bei den Erneuerbaren Energien, betonte Woidke. Die Gigawatt-Factory, die auf ehemaligen Tagebauflächen entsteht, werde mehr als das doppelte an Strom erzeugen, der derzeit im Kraftwerk Jänschwalde produziert werde. Das biete auf dem Weg zu mehr Klimaneutralität eine Zukunft für die Region und Energiesicherheit für Brandenburg und ganz Deutschland, zeigte er sich überzeugt.

Botschafter: In der Lausitz seien Visionen und Fachkompetenz vereint

„Wir sind heute übereingekommen, dass wir eigentlich zwei Gegner bekämpfen müssen: sowohl Herrn Putin wie auch Karbon. Das ist sehr wichtig, dass wir es mit Augenmaß nur hinkriegen können“, betonte der tschechische Botschafter. In der Lausitz seien Visionen und Fachkompetenz vereint, deswegen sei er sehr zuversichtlich, dass das gelingen kann. Er sehe, wie in der Lausitz die Zukunft der Region und vielleicht auch die der EU entstehe. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir mitteleuropäisch gemeinsam denken“, so der Botschafter.

Die Leag entstand im Jahr 2016 infolge des Verkaufs der deutschen Braunkohlensparte des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall an das tschechische Konsortium Energetický a průmyslový Holding (EPH) und PPF Investments. (dpa)

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