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Ein Frühchen in einer Berliner Klinik.

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

„Wir müssen solche Zentren vorhalten“: Brandenburgs Gesundheitsministerin warnt vor Wegfall von Frühchenstationen

Eine neue Vorgabe gefährdet die Stationen für Frühgeborene in den Kliniken der Mark. Auch andere Bundesländer stellt die Regelung vor Herausforderungen.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat wegen neuer Vorgaben vor einem möglichen Aus für die derzeit drei Frühchenstationen an Kliniken im Land gewarnt. „Wenn wir nächstes Jahr auf 25 Kinder, die behandelt werden müssen, hochgehen, dann ist auch Brandenburg/Havel und selbst unsere beiden Großstädte Cottbus und Potsdam schon gefährdet“, sagte Nonnemacher am Mittwochabend in der RBB-Sendung „Brandenburg Aktuell“. „Wir müssen solche Zentren vorhalten.“

Nach der Vorgabe des Gemeinsamen Bundesausschusses - das Gremium entscheidet über Leistungen gesetzlich Krankenversicherter - müssen ab 2024 pro Jahr mindestens 25 Babys mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm behandelt werden, damit eine Frühchenstation erhalten bleibt. Aktuell sind es 20 Kinder.

Klinikum Frankfurt (Oder) hat eine Ausnahmegenehmigung

Im vergangenen Jahr gab es laut Gesundheitsministerium 88 Frühchen mit einem solchen Geburtsgewicht im Land, darunter 85 in den vier Kliniken Potsdam, Cottbus, Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder). Das Klinikum Frankfurt (Oder) hat nach eigenen Angaben derzeit eine Ausnahmegenehmigung.

Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Baden-Württembergs Ressortchef Manne Lucha (Grüne), sieht das Risiko, dass in der Mehrheit der Länder voraussichtlich ein Viertel bis die Hälfte der Frühchenstationen die neue Mindestmenge nicht erreichen könnten. Acht Länder - Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg - hatten deswegen versucht, sich gegen die Regelung zu wenden. In dem Schreiben forderte Lucha im Namen dieser Länder, die Änderung für 2024 auszusetzen. Die Länder hatten jedoch keinen Erfolg mit ihrer Initiative. (dpa)

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