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Mäusebussarde sind in Mitteleuropa die am weitesten verbreiteten Greifvögel.

© Foto: Detlef Schwarz/Forstamt Pankow

Angriffslustiger Mäusebussard: Stadt Potsdam warnt Jogger im Nedlitzer Holz

Scheinangriffe des brütenden Raubvogels sorgten bereits 2019 und 2017 in Potsdam für Aufsehen unter joggenden Opfern.

Gefahr aus der Luft: Die Stadt Potsdam warnt derzeit vor einem aggressiven Mäusebussard, der im Nedlitzer Holz unterwegs ist. Der Raubvogel macht nahe der Amundsenstraße Jagd auf Jogger, die durch sein Brutgebiet laufen. Der brütende Mäusebussard versuche, seine Jungen durch Angriffsflüge auf Läuferinnen und Läufer zu verteidigen, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Für die sportbegeisterten Jogger gab es gleich Bekleidungsempfehlungen: Um sich zu schützen, empfiehlt die Stadt eine Mütze oder einen Hut in gedeckten Farben als Anti-Raubvogel-Dresscode.

Der Bussard sehe in den sich schnell fortbewegenden Menschen eine Gefahr für seine Jungen und fliege Scheinangriffe, hieß es. Diese oft von hinten laufenden Attacken zielten auf den höchsten Punkt des vermeintlichen Feindes. Gelegentlich streife der Bussard dabei den Kopf mit seinen Krallen. Dies könne zu unangenehmen Verletzungen führen. Langsamer gehende Menschen würden von dem Vogel nicht als Störung wahrgenommen. Als weiteren Tipp empfiehlt die Stadt, vor dem Angriff des Raubvogels einen Stock oder Ähnliches in die Luft zu halten, auch das Drosseln des Tempos sei unbedingt zu empfehlen, hieß es.

Schon im Jahr 2019 kam es im Nedlitzer Holz zu Angriffsflügen durch den Mäusebussard. Auch 2017 berichteten die PNN von Angriffen eines Bussards nahe der Amundsenstraße auf Laufsportler. Die Stadt rät, für die Zeit der Brut andere Joggingstrecken zu wählen. Die Angriffe erfolgen nur im unmittelbaren Umfeld des Tieres bis etwa 100 Meter um den Horst oder die Brut.

Angriffe von Bussarden auf Jogger kamen in der Vergangenheit in Einzelfällen immer wieder vor. Im Jahr 2021 war ein Jogger aus dem sächsischen Radeberg zwei Mal von einem Bussard angegriffen worden. Ein Sprecher des Naturschutzbundes Nabu in Deutschland bezeichnete Attacken von Bussarden aber als „Ausnahme“. Krähen-Eltern etwa seien da angriffslustiger, dies sei aus Berlin bekannt, hieß es.

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