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Landeshauptstadt: Babymord: Weitere DNA-Tests Verweigerer werden anschließend befragt

Auf der Suche nach den Eltern des 2011 getöteten Babys in Potsdam-West hat die Polizei am gestrigen Montag mit weiteren DNA-Tests begonnen. Rund 260 Potsdamer, die zur Tatzeit im Umfeld des Fundorts wohnten, sind dazu aufgerufen, ihren Speichel abzugeben.

Von Katharina Wiechers

Auf der Suche nach den Eltern des 2011 getöteten Babys in Potsdam-West hat die Polizei am gestrigen Montag mit weiteren DNA-Tests begonnen. Rund 260 Potsdamer, die zur Tatzeit im Umfeld des Fundorts wohnten, sind dazu aufgerufen, ihren Speichel abzugeben. Die Aktion laufe bis einschließlich Sonntag, sagte ein Sprecher den PNN.

Bei einer ersten Runde Anfang Juli hatten bereits 512 Menschen an dem Test teilgenommen. Ob darunter schon ein „Treffer“ war, konnte der Sprecher nicht sagen. Allerdings hätten sich aus den Gesprächen mit den Geladenen 14 Hinweise ergeben.

Die Babyleiche war am 23. Dezember 2011 an einem Garagenkomplex gefunden worden. Offenbar war das Kind ohne ärztliche Begleitung geboren und anschließend an den Garagen gewaltsam getötet worden. Eingewickelt war der Leichnam in ein Frotteehandtuch, an dem DNA-Spuren von einer Frau und einem Mann gefunden worden waren – wohl von der Mutter und möglicherweise von dem Vater.

Bisher waren die Ermittlungen trotz ausgesetzter Belohnung in Höhe von 10 000 Euro erfolglos geblieben. Die Polizei glaubt nun, dass der Täter oder die Täterin damals in der Nähe des Tatorts wohnte – daher nun auch der Massentest, bei dem insgesamt 774 Potsdamer ihren Speichel abgeben sollen.

Fünf Personen hatten sich bei der ersten Runde Anfang Juli geweigert, eine Probe abzugeben. Dies bedeute aber nicht, dass diese automatisch als beschuldigt gelten, sagte Christoph Lange, Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam am Montag den PNN. Die Fälle würden nach dem Ende des Massenscreenings einzeln überprüft und bewertet. Dabei komme es auch darauf an, ob die Verweigerer einen Grund angegeben hätten, so Lange. Denkbar sei zum Beispiel eine medizinische Indikation. All diejenigen, die keine Speichelprobe abgegeben haben, würden nach dem Ende des Massentests befragt, sagte Lange. Allerdings zunächst lediglich als Zeuge, nicht als Verdächtige. Prinzipiell stehe es jedem zu, einen Speicheltest zu verweigern.

Die mit der Speichelprobe entnommenen DNA-Stränge werden laut Polizei nur für die Ermittlungen zu dem getöteten Baby verwendet und nicht gespeichert. Die Proben werden den Angaben zufolge beim Landeskriminalamt ausgewertet. Wann es erste Ergebnisse gibt, war noch unklar. Katharina Wiechers

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