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EIn Standort ist die Brache der alten Auffahrt zum Wohngebiet Zentrum Ost in Potsdam.

© Andreas Klaer

Da wächst was: Potsdam soll einen Mini-Wald im Zentrum bekommen

Die Baumpflanzinitiative Woods Up will in diesem Jahr zwei „Tiny Forests“ nahe dem Park Babelsberg pflanzen. Allerdings hätten die Macher andere Standorte bevorzugt.

Ein Mini-Wald in der Stadt – das ist die Idee hinter dem Konzept Tiny Forest. Einen solchen will die Potsdamer Baumpflanzinitiative Woods Up in diesem Jahr realisieren und hat auch bereits Flächen dafür: Zum einen die Grünfläche nahe dem Park Babelsberg, wo sich früher die Auffahrt zur 2013 abgerissenen Fußgängerbrücke befand, zum anderen ein verwildertes Grundstück zwischen dem Sportplatz Nowawiese und der Straße „Park Babelsberg“.

Beide Standorte sind nur etwa 400 Meter voneinander entfernt und zusammen rund 4900 Quadratmeter groß. „Das sind super Standorte, weil man dort den Boden nicht groß austauschen muss“, sagt Laura Thyrolf von Woods Up.

Allerdings hätte die Initiative andere Flächen bevorzugt: „Es geht ja darum, dass man im urbanen Raum kleine Mini-Wälder entstehen lässt, die das Stadtklima verbessern sollen“, sagt Thyrolf. „Orte mit viel Beton wären eigentlich besser gewesen, zum Beispiel der Lustgarten oder das Zentrum im Schlaatz.“ Woods Up plant allerdings, noch weitere Tiny Forests in Potsdam zu pflanzen.

Die Idee kommt jedenfalls gut an: Beim Förderpreis der Pro Potsdam erhielt Woods Up den mit 1000 Euro dotierten Jurypreis, über das Bürgerbudget kamen noch einmal 5000 Euro hinzu. Ende September soll es losgehen, etwa 900 bis 1000 verschiedene Bäume, Sträucher und Blumen sollen zusammen auf beiden Flächen gepflanzt werden. Trotz der Dichte der Mini-Wälder soll es aber kleine Fußwege geben, ein komplett abgezäuntes Biotop ist nicht geplant.

Monokulturen durchmischen

Es ist nicht das einzige Projekt, das Woods Up in letzter Zeit vorangetrieben hat: Kürzlich haben die Aktivistinnen und Aktivisten ein kleine Fichten-Monokultur in Reckahn nahe Kloster-Lehnin mit Laubbäumen bepflanzt.

„Eine Bekannte von uns hat dort ein 1,5 Hektar großes Stück Wald gekauft und uns gefragt, ob wir das durchmischen können“, sagt Thyrolf. Rund 500 Setzlinge wurden in den Boden gebracht, unter anderem Rotbuchen, Spitzahorne, Stieleichen, Birken oder Weiden. „Wir suchen nach wie vor nach Privatwaldbesitzern, die ihre Flächen gerne durchmischen wollen“, sagt Thyrolf.

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Weil solche Flächen in Deutschland schwer zu finden sind, ist Woods Up schon vor einigen Jahren auch aufs Ausland ausgewichen: Im letzten Oktober haben die Aktivistinnen und Aktivisten einen Permakultur-Park in Bosnien angelegt und dabei 240 Obstbäume, 70 Bäume und 60 Sträucher gepflanzt.

Mitte Mai fliegt ein Teil von Woods Up zudem nach Island, wo die Initiative schon in den letzten zwei Jahren großflächig Bäume angepflanzt hat: „Auch dieses Mal werden wir wieder rund 40.000 Bäume pflanzen, damit knacken wir dort die 100.000er Marke“, sagt Thyrolf. Der letzte Winter auf Island war extrem hart, gab es die Befürchtung, dass viele der Neuanpflanzungen den Frost nicht überstehen. „Aber zum Glück lag die Ausfallquote nur bei etwa zehn Prozent“, sagt Thyrolf.

Erschwerend kommt in diesem Jahr jedoch hinzu, dass Woods Up ein Teil der Förderung für ihr Island-Projekt weggebrochen ist, daher müssen die Aktivistinnen und Aktivisten in diesem Jahr selbst für die Reisekosten aufkommen. Auf www.betterplace.org/p120679 sammelt die Initiative daher aktuell Spenden, um die Kosten abfedern zu können.

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