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Neuer Friedhof in  Potsdam

© Andreas Klaer

Grabstellen werden teurer: Potsdam erhöht Friedhofsgebühren um bis zu 30 Prozent

Nach 20 Jahren steigen die Preise für die kommunalen Friedhöfe in Potsdam. Knapp 50 Euro soll eine Urnengrabstätte künftig im Jahr kosten, Einäscherungen steigen auf fast 200 Euro.

Die Stadt Potsdam erhöht im kommenden Jahr erstmals seit 2003 die Gebühren für die kommunalen Friedhöfe. Die Kostenkalkulation habe ergeben, dass durch steigende Ausgaben und Gebühren – beispielsweise für Wasser, Energie, Material und höhere Tariflöhne – die Kosten nicht mehr gedeckt werden, sagte der zuständige Fachbereichsleiter Lars Schmäh. Zwischen zehn und 30 Prozent sollen die einzelnen Gebühren steigen. Die Stadtverordneten müssen der geänderten Friedhofsgebührensatzung noch zustimmen.

Am häufigsten gewählt wird die Urnenwahlgrabstelle. Diese soll künftig 49 statt bisher 37 Euro jährlich kosten. Die Gebühr für die Erdeinzelwahlgrabstelle soll von 52 auf 68 Euro steigen. Für eine Einäscherung werden künftig 196 statt 158 Euro in Rechnung gestellt. Um drei Euro günstiger wird dagegen ein Urnengrab in einer Urnengemeinschaftsanlage, das künftig 46 Euro pro Jahr kosten soll.

1200 Bestattungen finden jährlich auf den kommunalen Friedhöfen statt. Davon sind mehr als 90 Prozent Urnenbeisetzungen. Etwa 100 Erdbestattungen im Sarg finden jährlich statt.

Der Anteil der Urnenbeisetzungen sei in den vergangenen Jahren gestiegen, sagt Schmäh. Wegen dieser Nachfrage gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Urnenbestattung: in Einzel- und Reihengräbern, im Urnenhain und neuerdings auch in einem Kolumbarium auf dem Friedhof Eiche. Dort werden Urnen in Kammern einer Wand bestattet.

Lars Schmäh ist kommissarischer Fachbereichsleiter Klima, Umwelt und Grünflächen in Potsdam.
Lars Schmäh ist kommissarischer Fachbereichsleiter Klima, Umwelt und Grünflächen in Potsdam.

© Andreas Klaer

Deutlich über der Zahl der Bestattungen liegt die Zahl der Kremierungen. Im vergangenen Jahr gab es im städtischen Krematorium 3100 Verbrennungen. Davon seien viele aus dem näheren Umland, so Schmäh.

Der anhaltende Trend zur Urnenbeisetzung habe auch Kostengründe. Eine Urnenbeisetzung ist deutlich günstiger als die Erdbestattung im Sarg.

Auch die Friedhofsgebühren liegen hier deutlich auseinander. Die Gebühr für ein Urnenreihengrab für 20 Jahre soll ab 2024 von 704 auf 969 Euro steigen. Die Nutzung eines Erdreihengrabs für eine Ruhezeit von 25 Jahren soll sich von 1305 auf 1493 Euro verteuern. Denselben Preis soll dann ein Erdgemeinschaftsgrab haben, das bisher 2255 Euro kostet und sich damit deutlich vergünstigt.

Günstiger werden auch die Genehmigungen für Grabmale. Außerdem wird die Nutzung der Friedhofshallen in Bornim (Alter Friedhof), Eiche und Krampnitz günstiger (32 statt 48 Euro). Die Nutzung der großen Feierhalle auf dem Neuen Friedhof verteuert sich dagegen von 179 auf 221 Euro.

Nicht alle Kosten, die auf den Friedhöfen anfallen, würden über die Gebühren finanziert, sagt Lars Schmäh. Die Orte hätten auch einen „grünpolitischen Wert“, seien gut für das Stadtklima, die Naherholung, den Arten- und Naturschutz.

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