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Potsdams größte Schwimmhalle: Das Sportbecken des Sport- und Freizeitbades blu am Brauhausberg.

© ZB / Soeren Stache

Indirekte Preiserhöhung: Parken in der Potsdamer blu-Tiefgarage deutlich teurer

Zwar wurde eine Erhöhung der Eintrittspreise in das kommunale Bad politisch verhindert. Doch dafür wurden andere Preise erhöht.

Zwar hat die Stadtpolitik eine Erhöhung der Eintrittspreise für die beiden Potsdamer Schwimmbäder abgewendet. Teurer ist es für viele Badesucher aber trotzdem: Die Parkgebühren und die Kurs- oder Massagepreise sind zum Teil deutlich erhöht worden. Die neuen Preise bestätigte ein Sprecher der Stadtwerke-Tochter Bäderlandschaft (BLP) den PNN auf Anfrage.

So steigen die Kosten für ein Tagesticket beim Parken in der Tiefgarage des Schwimmbads blu von vier auf sechs Euro - ein Anstieg um 50 Prozent. Für zweieinhalb Stunden werden steigt der Preis um 50 Cent auf 2,50 Euro.

Nichts geändert hat sich an der vor allem für Familien und Saunabesucher ungünstigen Staffelung der Parkpreise. So kann man im blu-Familienbad nur Drei-Stunden- oder Tagestickets kaufen. Doch das günstigste Parkticket gilt bloß für zweieinhalb Stunden. Danach wird das Tagesticket fällig. BLP-Sprecher Stefan Klotz sagte, das 2,5-Stunden-Parkticket sei auf die kürzeste Nutzungsdauer im blu ausgerichtet – die Zwei-Stunden-Sportschwimmer. Saunabesucher oder Familien, die die voll bezahlte Zeit im Bad verbringen wollen, müssen also immer ein Sechs-Euro-Tagesparkticket lösen.

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Euro kostet das Tagesticket nun für blu-Besucher – das Geld wird schon nach zweieinhalb Stunden fällig

Es handelt sich nicht um die einzige Preiserhöhung in den Bädern: Die Stunde Aquafitness schlägt nun mit 10,50 Euro statt 9,50 Euro zu Buche. Die klassische Massage kostet jetzt mit 36 Euro fast drei Euro mehr.

In der Debatte über die Badpreise hatten diese Posten bisher nur eine untergeordnete Rolle gespielt – gehören sie laut BLP auch nicht zur Daseinsvorsorge. Anfang Februar hatte die BLP erklärt, man wolle diese allgemeinen Eintrittspreise für das blu, das Kiezbad Am Stern und auch die beiden Strandbäder erhöhen. Es ging jeweils um rund 20 Prozent mehr Kosten. Als Hauptgründe dafür waren Energiekosten und Inflation sowie anstehende Lohnerhöhungen für die Mitarbeiter genannt worden.

Daniel Keller, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und auch Stadtverordneter in Potsdam.

© dpa / Soeren Stache

Das war in der Folge zunächst gegen aufkommende Kritik aus der Stadtverordnetenversammlung verteidigt worden, auch von der Rathausspitze. Allerdings hatte dann der einflussreiche SPD-Landtagsfraktionschef und Stadtverordnete Daniel Keller wie berichtet direkt bei seinem Parteifreund Oberbürgermeister Mike Schubert interveniert – und mit Nachdruck auf das Ende 2022 von ihm auf Landesebene durchgeboxte „Brandenburg-Paket“ zur Hilfe für klamme Kommunen verwiesen. Darin enthalten sind auch Gelder für Schwimmhallen – um zusätzlichen Belastungen für die Bevölkerung durch Preiserhöhungen zu vermeiden. So gehe es um jeweils rund eine Million Euro für 2023 und 2024, die der BLP in Aussicht gestellt werde, hieß es damals.

Und so nahm die BLP die Preiserhöhung am 15. Februar überraschend zurück, von einem Moratorium war die Rede – und für nicht wenige Beobachter wirkte das so, als habe Keller den Rathauschef vorgeführt. BLP-Sprecher Klotz räumte jetzt allerdings auch „Informationsdefizite zum Brandenburg-Paket“ ein: „Dabei geht es sehr ins Detail.“ Die zugleich seit Anfang Februar deutlich erhöhten Parkgebühren spielten in dem Diskussionsprozess bisher keine Rolle.

Jenseits dieser politischen Dimension hatte BLP-Chefin Ute Sello damals schon betont, man warte nun auf die konkreten Richtlinien, um dann fristgemäß Hilfen zu beantragen. Doch noch ist unklar, was ankommt. So sagte BLP-Sprecher Stefan Klotz den PNN auf Anfrage, „nach unserem Kenntnisstand“ werde das zuständige Bildungsministerium voraussichtlich Anfang April entsprechende Bestimmungen veröffentlichen, um Förderanträge zu stellen. „Wir wissen derzeit noch nicht, wann und wie viel Geld wir genau aus dem Fördertopf bekommen werden“, so Klotz. Ein Unterschied von beispielsweise plus oder minus 100.000 Euro wäre schon bedeutsam. „Ob sich die Notwendigkeit von weiteren Preiserhöhungen im Jahresverlauf ergibt, ist somit noch offen.“

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