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Das Kiezbad am Stern wird nach den Herbstferien wiedereröffnet - ohne Einschränkungen.

© Andreas Klaer

Laternen bleiben an, Saunen offen: Potsdam ergreift keine weiteren Energiesparmaßnahmen

Zunächst angedachte Vorhaben lassen sich nicht umsetzen - darunter die Einschränkung der nächtlichen Straßenbeleuchtung. In Beelitz sieht das anders aus.

Die Stadtverwaltung und ihre Unternehmen planen zunächst keine weiteren größeren Energiesparmaßnahmen. Nach der von der Stadtpolitik verfügten Wiedereröffnung des eigentlich aus Energiespargründen geschlossenen Kiezbads Am Stern nach dem Ende der Herbstferien bleiben unter anderem die Saunen in beiden Potsdamer Hallenbädern in Betrieb, teilte Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz auf PNN-Nachfrage mit.

Eine Schließung solcher Bereiche sei nicht geplant. Allein im blu werde der Sauna-Bereich von elf Prozent mehr Besuchern genutzt - im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019. Das sei auch ein Signal, dass es für die Potsdamer:innen in krisengeschüttelten Zeiten wichtig sei, „für kurze Zeit Erholung, Entspannung und Familienspaß abseits vom Alltag haben zu können und dabei etwas für die Gesundheit zu tun“.

Umrüstung der Krematorien laut Stadt kurzfristig nicht möglich

Ende September hatte die Stadt bereits eine Maßnahmenliste vorgestellt, darunter fallen geringere Temperaturen in der Tropenhalle Biosphäre, aber auch in den Räumen des Rathauses selbst. Ebenso ist die Illumination öffentlicher Gebäude gestoppt. Doch andere Maßnahmen, die angedacht waren, lassen sich nicht umsetzen.

Stichwort: die mit Gas betriebenen Krematorien. Hier sei eine Umrüstung auf andere Energieträger kurzfristig nicht möglich, sagte Stadtsprecherin Christine Homann auf PNN-Nachfrage mit. Denkbar wäre alternativ ein Drei-Schicht-Betrieb - um die Häufigkeit des Hochheizens der Öfen zu reduzieren. „Dafür würde zusätzliches Personal gebraucht“, so der Einwand.

Auch gegen das großflächige Abschalten von Straßenbeleuchtung hatte sich die Stadt aus Sicherheitsgründen entschieden. Unterdessen informierte die Gemeinde Beelitz in dieser Woche, dass neben der Innenstadt nun in weiteren Stadtteilen jede zweite oder dritte Straßenlampe ausgeschaltet wird. Solche Lösungen seien in Potsdam kurzfristig technisch nicht umsetzbar, sagte Homann.

In die Sparbemühungen einbezogen sind auch die kommunalen Unternehmen wie Stadtwerke oder Pro Potsdam. So hatten die Stadtwerke in ihren Hallenbädern bereits die Wassertemperaturen um bis zu zwei Grad reduziert. Laut Stadtsprecherin Homann werden aber auch in den Bürogebäuden die Klimaanlagen ausgeschaltet, ebenso das Warmwasser.

Beim Verkehrsbetrieb würden ferner zum Beispiel in den Variobahnen die Klimaanlagen an den Endhaltestellen ausgeschaltet, hieß es. Auch im städtischen „Ernst von Bergmann“-Klinikum sei in den nicht-medizinischen Bereichen die Raumtemperatur auf 19 Grad reduziert, sagte die Sprecherin. In allen Unternehmen würden die Mitarbeitenden zum Energiesparen sensibilisiert.

Betroffen sind auch städtische Kultureinrichtungen. So ist beim Hans Otto Theater die Außenbeleuchtung reduziert und das Wasser zum Händewaschen kalt. Beim Nikolaisaal sei dagegen aus Sicherheitsgründen keine Reduktion der Außenbeleuchtung möglich, ebenso aus technischen Gründen nicht die Abschaltung der Klimaanlage.

Weiter beheizt wird auch die MBS-Arena am kommunalen Luftschiffhafen: Da sich dort professionelle Sportler:innen in der Regel über einen langen Zeitraum aufhalten, sei die Halle von der Energiesparverordnung ausgenommen, „da hier die Lufttemperaturen in besonderer Weise zur Aufrechterhaltung der Gesundheit beitragen“, so Sprecherin Homann.

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