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Katja Dietrich-Kröck leitet den Vorstand des Förderkreises des Hans Otto Theaters.

© Förderkreis des Hans Otto Theaters/promo

PNN-Serie „Wahlweise“: „Ein Theaterbesuch darf nicht zum Luxus werden“

Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Katja Dietrich-Kröck vom Förderkreis des Hans Otto Theaters.

Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Katja Dietrich-Kröck vom Förderkreis des Hans Otto Theaters.

Was ist das dringlichste Anliegen für Ihren Förderkreis Hans Otto Theater?
Unser wichtigstes Anliegen bleibt die Unterstützung des Theaters in und für Potsdam. Es ist uns wichtig, das Hans Otto Theater als wertvollen Teil der Potsdamer Stadtgesellschaft zu stärken und sich für dieses lebendige, anspruchsvolle Haus mit seinem wunderbaren Ensemble ideell und finanziell zu engagieren. Dazu brauchen wir einen agilen und starken Förderkreis. Der Fokus unserer finanziellen Unterstützung liegt auf speziellen Projekten, die jenseits der öffentlichen Förderung realisiert werden oder auch durch notwendige Sparmaßnahmen gefährdet sind. Dazu gehören Veranstaltungen wie die wunderbare Reihe „Sing ich dir“ oder auch die Gebärdendolmetscher bei den Inszenierungen für Kinder – und natürlich der Theaterpreis Potsdam, den wir im kommenden Jahr erneut vergeben werden.

Wie sollte Potsdams Lokalpolitik das unterstützen?
Wie gut wir arbeiten, liegt zunächst vor allem an uns selbst. Und daran, wie es uns gelingt, unsere Begeisterung für Kultur durch unterschiedliche Aktivitäten zu teilen und so einen gemeinsamen Raum für Theaterenthusiasten zu schaffen, in dem ein intensiver Austausch mit den MacherInnen des Hans Otto Theaters im Zentrum steht. Aber natürlich lässt sich diese Begeisterung und das daraus erwachsende bürgerliche Engagement nur erzeugen, wenn die Qualität der Arbeit des Theaters weiterhin stimmt. Der Spielplan muss immer wieder reizvolle Inszenierungen zulassen und das Haus ein Ort für gegenwärtige Diskurse sein. Es sollte ein Impulsgeber bleiben. Theater sollte sich nicht durch Sparzwänge in die Beliebigkeit verabschieden müssen oder die Kartenpreise so ansteigen lassen, dass ein Theaterbesuch zum Luxus wird. Das kann Potsdams Lokalpolitik sehr gut unterstützen, indem sie die richtigen kultur- und finanzpolitischen Weichen stellt.

Was sollte die nächste Stadtverordnetenversammlung in ihrer fünfjährigen Legislatur mit höchster Priorität für Potsdam umsetzen?
Mit Blick auf die Kultur dürfte die Umsetzung der bis zur Wahl vermutlich schon finalisierten und beschlossenen Kulturpolitischen Leitlinien zentral sein. Dieser Prozess sollte durch die SVV intensiv begleitet werden, nicht nur, um zu vermeiden, dass das Papier in irgendwelchen Schubladen verschwindet, sondern weil die entsprechenden Maßnahmen, wenn sie umgesetzt werden, dazu beitragen, die kulturellen Strukturen und Netzwerke der Stadt zu erhalten, zukunftsfest zu machen und bei dringend anstehenden Transformationen zu unterstützen.

Die Aufstockung der Mittel für den Kulturbereich im Kontext der Verhandlungen für den nächsten Haushalt ist ein vorsichtig-optimistisch stimmendes Signal. Es hat gezeigt, dass viele Stadtverordnete Kunst und Kultur wertschätzen und ihre Potenziale für die Entwicklung der Stadt erkennen. Spätestens in den Krisen der letzten Jahre haben wir doch alle begriffen, dass Kultur, Kunst und eben auch Theater kein „Nice to Have“, sondern lebensrelevant sind. Ich hoffe sehr, dass auch die nächste SVV diese Auffassung teilt und die Potsdamer Kulturszene in ihrer ganzen Vielfalt unterstützt.

Lesen Sie morgen: Klaus Janssens, Burghardt Groeber & Kaspar von Erffa vom Rotary Club Potsdam

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