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Polizei und Rettungskräfte rückten nach Fahrland aus.

© Foto: dpa/Carsten Rehder

Straftat in Potsdam vorgetäuscht: Polizei und Rettungskräfte aus Spaß alarmiert

Ein Unbekannter sorgte für einen Großeinsatz in Fahrland: Der Mann behauptete am Telefon, es gäbe bewusstlose Personen, eine davon mit Messer im Körper.

Zu einem Großeinsatz mit Polizei, Rettungskräften und Notarzt ist es am Samstagnachmittag im Potsdamer Ortsteil Fahrland gekommen - vor Ort stellte sich heraus: Es handelte sich um einen schlechten Spaß. Der könnte die Verantwortlichen teuer zu stehen kommen.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte ein unbekannter männlicher Anrufer am Samstag gegen 16 Uhr mehrere Polizeidienststellen alarmiert. Zunächst sei von einer bewusstlosen Person mit einem Messer im Körper die Rede gewesen, die sich in der Wohnung des Anrufers befinden sollte, später ging es um mehrere bewusstlose Personen. Doch nichts davon entsprach den Tatsachen.

Ein Trend aus den USA

Die Beamten fuhren den vermeintlichen Tatort den Angaben zufolge mit starken Polizei- und Rettungskräften nebst einem Notarzt an. Dort trafen sie in der besagten Wohnung einen Mann an, „der sichtlich irritiert über das konsequente Einschreiten der handelnden Beamten war“, wie die Polizei mitteilte.

Aus Ermittlungen in der Wohnung schließt die Polizei, dass es sich um ein sogenanntes „Swatting“ handelte, ein Trend, der seine Ursprünge in den USA habe. Dabei ruft eine Person die Strafverfolgungsbehörden auf den Plan und behauptet wahrheitswidrig, es hätten sich Straftaten ereignet, die einer sofortigen starken polizeilichen Intervention bedürften.

Die Polizei warnt dringend von Nachahmungen. Derlei „Späße“ zögen regelmäßig „hohe behördliche Schadensersatzforderungen nach sich“, teilte die Polizei mit. Zudem fehlten die Einsatzkräfte an echten Einsatzorten. Eine Anzeige wurde aufgenommen. Die Kriminalpolizei ermittelt. Für den Missbrauch von Notrufen sieht das Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor.

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