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Der Hauptsitz der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam

© Ottmar Winter PNN

Wegen geringer Auslastung: Sparkasse schließt vier Filialen in Potsdam

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse schließt insgesamt mehr als 30 Standorte. An vielen bleiben aber zumindest Geldautomaten.

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse dünnt ihr Filialnetz in ganz Brandenburg aus, betroffen sind auch Potsdam und das Umland. Das gab das Geldinstitut am Dienstagnachmittag per Pressemitteilung bekannt. Konkret betroffen in der Landeshauptstadt sind Filialen in Schlaatz, Babelsberg, Drewitz und Potsdam-West - diese Standorte sollen bis Ende des Jahres nur noch Bankautomaten anbieten.

Demnach wird die Sparkasse am Erlenhof schon im Juli zur sogenannten Selbstbedienungs-Filiale - persönliche Beratung soll dann noch in der MBS in den Bahnhofspassagen möglich sein. Ab November ist dieses Schicksal auch für die Standorte in der Konrad-Wolf-Allee, in der Großbeeren- und in der Nansenstraße vorgesehen. Als Alternative für Beratungen sind hier andere Filialen in Babelsberg, Am Stern und am Luisenplatz genannt. Laut einer MBS-Standortliste werden im MBS-Gebiet 23 Sparkassen zu Automaten-Standorten, in acht Fällen wird komplett geschlossen.

Insgesamt lege die MBS brandenburgweit 31 ihrer 141 Geschäftsstellen mit größeren Einheiten zusammen, teilte das Institut mit - übrigens unter der Überschrift „MBS setzt weiterhin auf Kundennähe und Präsenz in der Fläche“. In den meisten Fällen würden Geldausgabeautomaten vor Ort verbleiben, so die MBS-Mitteilung. Die Kunden vor Ort wolle man im Mai informieren. Für die bereits vor Kurzem geschlossen Filiale am Staudenhof bleibt es allerdings beim geplanten Ersatz im neuen „Einsiedler“-Haus an der Schloßstraße 7, das im Juni in Betrieb gehen soll.

Andreas Schulz, Chef der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (Archivbild)

© Thilo Rückeis

MBS-Vorstandschef Andreas Schulz erklärte, es gebe im Geschäftsgebiet diverse Filialen, die wegen eines veränderten Kundenverhaltens „kaum noch frequentiert werden und doch bei uns Ressourcen binden, etwa durch die gebotenen Sicherheitsstandards.“ Immer mehr Kunden nutzen für ihre alltäglichen Bankgeschäfte zum Beispiel die Internet-Angebote der Bank.

Die Ausdünnung des Filialnetzes betrifft auch das Potsdamer Umland. So werden die Filialen in Glindow und in der Teltower Rheinstraße ab Oktober und in Caputh ab November geschlossen - dort bleiben aber Geldautomaten. Komplett geschlossen wird ab Ende Oktober die Sparkasse in Wilhelmshorst. Als Alternativen für Beratungen und andere Services verwies die Sparkasse auf ihre Standorte in Michendorf und Werder (Havel) sowie in der Zehlendorfer Straße in Teltow. Die meisten Kürzungen müssen indes die Landkreise Dahme-Spreewald und Oberhavel mit jeweils sieben betroffenen Filialen hinnehmen.

Nähe zu den Kundinnen und Kunden und persönliche Beratung ist durch nichts zu ersetzen - dem fühlt sich die MBS auch in Zukunft verpflichtet.

Andreas Schulz, Vorsitzender des Vorstandes der Mittelbrandenburgischen Sparkasse

Mit der Zusammenlegung von Geschäftsstellen könne die MBS auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken „sowie qualifiziertes Personal bedarfsgerecht einsetzen“, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Ferner wolle man die Kapazitäten bei der Telefon- und Videoberatung ausbauen, hieß es. In Dahme-Spreewald und im Havelland setzt die Bank auch auf eine mobile Geschäftsstelle mit Halt in verschiedenen Ortschaften. Schulz sagte: „Nähe zu den Kundinnen und Kunden und persönliche Beratung ist durch nichts zu ersetzen - dem fühlt sich die MBS auch in Zukunft verpflichtet.“

Über die Pläne habe man bereits die Kommunalpolitiker der betroffenen Städte und Gemeinde informiert - in Potsdam war dies der Hauptausschuss der Stadtverordneten vor einer Woche. Erste Hinweise zu den Schließungsplänen hatte es bereits vergangene Woche gegeben - nach Kritik des Bürgermeisters von Zeuthen (Landkreis Dahme-Spreewald) an der Entscheidung, über die in der „Märkischen Allgemeinen“ vor Ort berichtet wurde. Bei der Vorstellung der MBS-Jahresbilanz im Februar waren die Schließungen noch nicht als Thema genannt worden.

Die MBS hat rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und circa 750.000 Kunden. Sie ist die größte Sparkasse in Ostdeutschland, ihr Geschäftsgebiet reicht vom Spreewald bis nach Brandenburg/Havel. Deutschlandweit ist die Zahl von Bankfilialen seit Jahren rückläufig, auch weil immer mehr Geldgeschäfte im Internet oder mit der Geldkarte abgewickelt werden.

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