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Nach Angaben der Stadtverwaltung gibt es Zerstörungen an mehr als 30 Stellen auf dem Neuen Friedhof.

© Ottmar Winter (Symbolbild)

Update

Zerstörungen an mehr als 30 Stellen: Zahlreiche Gräber auf Potsdamer Friedhof geschändet

Auf dem Neuen Friedhof werden Grabsteine umgestoßen und Bepflanzungen zerstört. Die Stadt ist entsetzt. Schadens liegt bei rund 30.000 Euro.

| Update:

Auf dem Neuen Friedhof in der Heinrich-Mann-Allee in Potsdam sind zahlreiche Gräber geschändet worden. Die Taten ereigneten vermutlich in den Nachtstunden zum Mittwoch (21. Juni). Wie die Polizei am Freitag mitteilte, gibt es Zerstörungen an 32 Stellen. Zuvor hatte die Stadtverwaltung über den Fall informiert.

Dabei wurden von Unbekannten Grabsteine umgestoßen, Grabsteinfundamente herausgerissen und beschädigt sowie Bepflanzungen und Dekorationen von Gräbern zerstört. Nach Angaben der Polizeidirektion West gingen die Täter offenbar wahllos vor. Ein Mitarbeiter des Friedhofs hatte die Polizei über die Straftaten informiert. Die Potsdamer Kriminalpolizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe. Die Einsatzkräfte sicherten Spuren und dokumentierte die Beschädigungen. 

„Die Landeshauptstadt ist entsetzt über dieses instinkt- und pietätlose Verhalten Einzelner und appelliert an alle Besucherinnen und Besucher auf den Friedhöfen, sich friedlich und rücksichtsvoll zu verhalten“, sagte Grünflächen-Fachbereichsleiter Lars Schmäh.

Durch den Vandalismus seien nicht nur erhebliche finanzielle Schäden, sondern auch persönliche Verletzungen bei den Angehörigen der Verstorbenen entstanden. Die Schadenshöhe wird laut Polizei auf etwa 30.000 Euro geschätzt.

Der 1866 eingeweihte Neue Friedhof ist mit 26,5 Hektar Fläche Potsdams größte Begräbnisstätte. Dort sind auch 1641 Opfer des Bombenangriffs auf Potsdam vom 14. und 15. April 1945 begraben.

Zuletzt hatten es Diebe auf Grabschmuck des Bornsteder Friedhofs abgesehen. Dort wurden im Mai mehrere steinerne Vasen und Gitter aus Metall gestohlen. Auf dem Friedhof befinden sich zahlreiche historische Gräber bekannter Persönlichkeiten. Betroffen war unter anderem das Grab des Architekten Johann Heinrich Haeberlin, der 1866 dort beigesetzt worden war und der das Krongut Bornstedt nach einem Brand 1846 wieder aufgebaut hatte. Die Polizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe.

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