zum Hauptinhalt
Daniel Hope beim Pogrom-Gedenken auf dem jüdischen Friedhof in Potsdam.

© Andreas Klaer

Tagesspiegel Plus

Daniel Hope über jüdische Ahnen: „Ich bin sehr stolz auf diese Wurzeln“

Der Starviolinist hielt die diesjährige Oberlinrede in Potsdam. Vorab besuchte er seinen Vorfahren Michel Hirsch auf dem jüdischen Friedhof. Und sprach über Antisemitismus und Hoffnungsschimmer in dunkler Zeit.

Herr Hope, wir treffen uns am Jüdischen Friedhof in Potsdam. Was bedeutet dieser Ort für Sie ganz persönlich?
2015 spielte ich ein Konzert im Nikolaisaal und erzählte vor der Zugabe, dass ich einen entfernten Verwandten habe, der der erste Rabbiner von Potsdam war. Ich wusste aus unserer Familiengeschichte nicht wirklich viel mehr als diese Tatsache. Im Publikum saß damals ein Herr vom Förderverein des Potsdam Museums. Zwei Wochen später kontaktierte er mich und sagte, er wisse genau, wer dieser Vorfahre war. Er hatte ein Porträt von ihm und auch seine Grabstelle gefunden. Das war unglaublich, eine Riesenüberraschung. Den Friedhof kannte ich davor nicht, es war eine doppelte Entdeckung. Auch wenn es mein Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Großvater ist: Es ist Familie und es ist mir nah. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass er hier ist, gar nicht so weit entfernt von meinem Haus in Berlin.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true