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Mehr Entspannung als Saufgelage: Das Baumblütenfest Werder (Havel) soll anders werden als in den Jahren zuvor.

© Andreas Klaer

Kleiner, feiner – und mehr Werder: Baumblütenfest mit neuem Image

Das Fest in der Blütenstadt hatte einen schlechten Ruf. Jetzt soll alles anders werden. Mit höheren Preisen, weniger Ständen und weniger Zügen aus Berlin.

Das Baumblütenfest in Werder (Havel) findet nach dreijähriger Zwangspause wieder statt – und soll ein neues Image bekommen. „Kleiner, feiner – und mehr Werder“, heißt es von der Veranstaltungsorganisation Baumblütenfest. „Der Schwerpunkt liegt auf Tradition, Kultur und Kulinarik.“ Gefeiert wird vom 22. April bis zum 1. Mai.

Weniger Stände, keine Sonderzüge aus Berlin

Doch wie will die Stadt das Ansehen ändern? „Wir gehen weg vom Massentourismus an den Ständen und im Obstanbaugebiet“, sagte Sebastian Hoferick, Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft Werder (Havel) mbH, die das Baumblütenfest organisiert. Es soll weniger Stände in der Innenstadt geben. Nach PNN-Informationen sind rund 60 Stände geplant. Zuletzt zählte das Fest über 400 Stände.

Außerdem soll es anders als sonst keine Sonderzüge aus Berlin geben und auch keine Dauerwerbung im Radio. Für bestimmte Veranstaltungen werde überdies ein Eintrittsgeld fällig. „Es soll ausschließlich Obstweine von Bauern aus der Region geben. Keinen industriell hergestellten“, so Hoferick. Der Veranstaltungskaufmann hofft, dass durch die höheren Preise der Produkte, die durch die Coronapandemie und den Ukrainekrieg zustande kamen, auch ein anderes Publikum angezogen wird. Eines, das bereit ist, mehr Geld auszugeben, für weniger Alkohol. Zielgruppe des neuen Festes: „Familien sowie genuss- und kulturaffine Besucher“.

Zu laut, zu viele Betrunkene, zu viel Ärger

Das traditionsreiche Baumblütenfest in Werder war zuletzt immer wieder von Negativschlagzeilen überschattet gewesen. Selbst die Werderaner:innen waren nicht mehr glücklich über ihr Fest, das doch eigentlich die Kultur der Obstweinherstellung in der Blütenstadt feiern und bekannter machen sollte.

Bilder der Vergangenheit? 2019 kamen Tausende Besucher:innen zum Baumblütenfest.
Bilder der Vergangenheit? 2019 kamen Tausende Besucher:innen zum Baumblütenfest.

© Sebastian Gabsch PNN / Sebastian Gabsch PNN

Die dreijährige, teils coronabedingte Zwangspause wurde dazu genutzt, um vor allem die Werderaner:innen zu befragen, wie sie sich ihr Baumblütenfest vorstellen. Das Ergebnis einer Umfrage aus 2020: Ein kleines, dezentralisiertes Fest. Ein Riesenrad auf dem Hartplatz, ein Streetfood-Markt auf dem Mühlenberg, Werbung für Höfe und Gärten.

Mit den Ergebnissen aus der Umfrage sollte bereits im vergangenen Jahr wieder die Baumblüte gefeiert werden. Doch trotz teurer Gesellschaftsgründung und Umfragen entschied sich die Stadt, das Fest nicht durchzuführen. Die Höfe öffneten dennoch. Und tatsächlich blieben Polizeieinsätze wegen betrunkener Besucher:innen aus.

„Im Prinzip wird es wie im letzten Jahr, erweitert um eine Bühne auf der Bismarckhöhe und einen Foodmarkt auf der Insel“, sagte Hoferick. Nach dem Motto: „Mein Werder. Mein Baumblütenfest.“ Ein Auge wollen die Veranstalter zudem auf unliebsame Gäste haben. Zum Sicherheitskonzept wollten sich die Veranstalter nicht äußern. Hoferick sagte: „An der Sicherheit werden wir nicht sparen.“

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