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Jetzt noch einmal Spargel? Die letzte Ernte wird noch bis zum Ende kommender Woche verkauft.

© picture alliance / dpa-tmn/Christin Klose

Spargelernte in Brandenburg: Bauern feiern gelungene Saison

Im Frühjahr blickten die märkischen Spargelbauern sorgenvoll auf die anstehende Ernte. Zum Abschluss gibt es Freude – und Hoffnung für kommende Zeiten. Ein Spargel-Comeback?

Nach einem schlimmen Jahr melden Brandenburgs Spargelbauern eine erfolgreiche Saison. „Wir hatten eine gute Ernte mit hervorragender Qualität“, sagt der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs. Die Ernte endet offiziell am heutigen Samstag zum Johannistag. Die Stangen werden noch bis Ende der kommenden Woche verkauft – teils zu reduzierten Preisen.

Neun Millionen Kilo ernteten die Bauern im Land seit Ostern. Einem etwas schwierigen Start folgten gute Temperaturen, genügend Sonne und nicht zu viel Regen. Das war gut für das Gemüse und führte zu guten Erntebedingungen für die Saisonkräfte auf den Feldern.

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Millionen Kilo Spargel ernteten Brandenburgs Bauern in dieser Saison.

Ware aus Brandenburg beliebt

Grund für die Freude der Bauern, die sich bei vielen Betrieben zum Saisonende zeigt, war nicht nur das Wetter. „Die Verbraucher haben in diesem Jahr sympathisch zu uns gestanden und gesagt: ‘Nee, wir wollen nicht den Scheiß aus dem Ausland’“, sagte Spargelbauer Ekhard Wolter vom Gut Herrenhölzer in Bensdorf an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Das galt auch bei den Erdbeeren. „Sie kauften die Schale vom Stand für 2,99 Euro, obwohl es die im Supermarkt von Anbietern aus dem Ausland für 1,99 Euro gibt.“ Die Verbraucher hätten akzeptiert, dass die höheren Preise für deutsche Ware wegen des gestiegenen Mindestlohns gerechtfertigt sei.

„Was gibt es Besseres für den Klimaschutz als kurze Wege?“, so Ernst-August Winkelmann vom Spargelhof Klaistow in Beelitz – Brandenburgs größtes zusammenhängendes Spargelgebiet. Winkelmann spricht von einer hervorragenden Qualität beim Spargel und einem sehr guten Verkauf. So auch bei Wolter in Bensdorf. Nach den ersten zwei Wochen habe man dort kontinuierlich guten Spargel gehabt. „So wie die Mengen reingekommen sind, so gingen sie auch raus. Es gab keine Dumpingpreise.“

Feiert der Spargel Comeback?

Viele Betriebe in Brandenburg hatten ihre Anbauflächen reduziert. Im Beelitzer Gebiet wurde in diesem Jahr laut Verein auf rund 1500 Hektar geerntet. Zuvor waren es einmal 2000 Hektar. Manche Bauern sprachen sogar davon, ganz aufzugeben. Jetzt herrscht eine andere Stimmung. Winkelmann, der ebenfalls seine Flächen reduziert hatte, will mit Blick auf die kommende Saison gleich bleiben.

So auch Wolter, er wolle sogar bei der Qualität des Spargels optimieren, in dem er das Gemüse künftig nur noch sechs statt acht bis neun Jahre stechen lässt. Auf dem Spargelhof Kremmen hatte man in diesem Jahr 12 Hektar neuen Spargel angepflanzt. Im kommenden Jahr plant der Betrieb mit 20 Hektar oder mehr. Das klingt nach einem vorsichtigen Spargel-Comeback. 

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