Sender-Roulette: Das Spiel mit der Fernbedienung
Bestimmte TV-Programme mit übergeordnetem Interesse wie ARD, ZDF oder RTL sollen laut Vorgabe der Medienpolitik in Programmlisten ganz vorn auftauchen. Halten sich die Betreiber daran?
An dieser Stelle mal was ganz Praktisches, nämlich die Frage: Welche TV-Sender stehen auf Ihrer Fernbedienung oben? Das Erste, ZDF oder gar Arte? Bestimmte Fernsehprogramme mit übergeordnetem Interesse wie ARD, ZDF oder RTL sollen laut Vorgabe der Medienpolitik in Programmlisten bei Plattformbetreibern oder Senderlisten in Set-Top-Boxen ganz vorn auftauchen.
Rundfunk- und Telemedienangebote müssen, so diese Idealvorstellung, Nutzern einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Die bekanntesten öffentlich-rechtlichen und privaten Sender sollten einfach und schnell am PC, auf dem Smartphone, Benutzeroberflächen von Smart-TVs oder Set-Top-Boxen zu finden sein.
Das erinnert ein bisschen an goldene Zeiten des linearen Fernsehens, als sich alle um 20 Uhr bei der „Tagesschau“ vorm Fernseher versammelten. Wunsch der Medienwächter ist es jedenfalls, dass die Sender-Reihenfolge zum Beispiel mit ARD, ZDF, RTL, Sat.1, ProSieben und Vox beginnt, gefolgt von dem aufs jeweilige Bundesland zugeschnittenen Dritten Programm.
Gesellschaftlicher Mehrwert vor Nischeninteressen
Es sollten Nachrichtensender folgen, dann Spartenkanäle der öffentlich-rechtlichen Sender, private Programme aus der „zweiten Reihe“ sowie internationale Angebote. Doch halten sich die Betreiber tatsächlich daran? Das Portal teltarif.de hat einen Test gemacht.
Das Ergebnis: Einige Plattformbetreiber kommen den Richtlinien der Medienpolitik nahe, vor allem bei den Online-Anbietern Zattoo und waipu.tv ist aber Luft nach oben. Da muss man Favoriten fleißig sortieren. Warum diese Hinweise? Weil Vodafone seit Monaten in den jeweiligen Regionen dabei ist, Frequenzen umzubelegen.
Die einen hatten’s schon, andere sind gerade dran (in Potsdam zum Beispiel). Meistens läuft das über Nacht automatisch. Nicht wundern also, wenn eines Morgens die gute alte ARD nicht mehr dort zu finden ist, wo sie war. Und das zum Anlass nehmen, seine Favoritenliste nach Gusto neu anzulegen. Egal, was Medienwächter sagen.
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