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NFL-Commissioner Roger Goodell will den Football in Deutschland lassen.

© dpa/Arne Dedert

Blühende NFL-Zukunft für Deutschland?: „Werden uns nicht von wichtigen Märkten verabschieden“

München, Frankfurt, München, Frankfurt: Die NFL hat eine Handvoll Spiele nach Deutschland vergeben. Der Liga-Boss verspricht: Es geht auch nach 2025 weiter.

Von
  • Jordan Raza, dpa
  • Patrick Reichardt, dpa

Im berühmten Luxushotel Steigenberger hat es sich die beste Football-Liga der Welt gemütlich gemacht. Zahlreiche Zimmer wurden im Herzen von Frankfurt übergangsweise in NFL-Büros verwandelt, eine ganze Etage für das Spektakel mit zwei Saisonpartien angemietet. Liga-Boss Roger Goodell genießt all die Festivitäten in der Mainmetropole und trug sich gar ins Goldene Buch der Stadt ein. „Wir werden uns nicht von den Märkten verabschieden, die für unser Wachstum wichtig waren. Und Deutschland war für unser Wachstum von entscheidender Bedeutung“, sagte Goodell in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Nur ein Jahr nach der Premiere in München zeigt sich mit dem von einer Mexiko-Absage begünstigten Doppelpack: Die NFL hat sich in Deutschland eingerichtet. 2024 wird wieder in der Münchner Arena gespielt, 2025 noch einmal in Frankfurt. Dass es danach weitergeht, gilt als sicher. „Wir hatten Interesse an anderen Städten in Deutschland“ berichtete Goodell. „Als wir das erste Mal nach Deutschland kamen, kamen wir 1990 nach Berlin. Das war ein Freundschaftsspiel, jetzt geht es um Spiele in der Regular Season. Es steht außer Frage, dass so ein Spiel in Berlin erfolgreich sein könnte.“

Goodell und sein Organisationsteam sind bemüht, große Namen in Deutschland spielen zu lassen. Und das gelingt. Im Vorjahr lief Legende Tom Brady auf, dieses Mal kam Super-Bowl-Sieger Kansas City Chiefs mit Star-Quarterback Patrick Mahomes. Die NFL boomt, in Deutschland besonders. Millionen Tickets hätte die Liga für die beiden Frankfurt-Spiele in diesem November verkaufen können.

1990
Jahr, in dem die NFL erstmals nach Deutschland kam. Damals fand in Berlin ein Freundschaftsspiel statt.

Auch die Partie zwischen Ex-Champion New England Patriots und Indianapolis Colts am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/RTL und Dazn) war direkt ausverkauft. Die Stimmung ist exzellent – und komplett anders als von Deutschland gewohnt. Trennung von Fans, Anfeuerungsgesänge oder Pyrotechnik? All das war beim Football nicht zu beobachten. Stattdessen wirkte die Partie wie ein großes Volksfest der Football-Familie, die den Sport und das üppige Rahmenprogramm genoss.

Die reguläre Saison ist in Europa – in Großbritannien wird schon wesentlich länger regelmäßig gespielt – angekommen. Doch was ist perspektivisch mit dem Super Bowl, der am 11. Februar 2024 in Las Vegas steigt? „Wir haben bereits diskutiert, den Super Bowl in anderen Ländern auszutragen. Derzeit gibt es nicht viel Unterstützung für diese Idee. Aber wir schließen es für die Zukunft nicht aus. Vor allem, wenn wir internationale Franchises haben“, sagte Goodell.

Dies sei sogar „wahrscheinlicher“ als die Austragung der Play-offs in den USA. Dass es künftig mehr internationale Spiele geben wird, sicherte der Liga-Chef direkt zu: „Wir werden es tun. Wir werden unsere Serie ganz klar auf neue Märkte ausweiten. Es ist eher die Frage, wohin wir zuerst gehen.“ Der Erfolg der Spiele in London und in Deutschland habe die Aufmerksamkeit anderer Länder geweckt. „Es gibt andere Märkte, die diese Spiele ausrichten wollen, und wir sind dabei, dies aktiv auszuloten.“

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