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Nicht nur beim Feiern voll dabei. Die Fans des 1. FC Köln.

© IMAGO/Vitalii Kliuiev/IMAGO/Vitalii Kliuiev

Fans des 1. FC Köln: Sammeln für eine Hilfsorganisation in Israel

In knapp einer Woche konnten FC-Fans schon rund 5000 Euro für die größte Hilfsorganisation für Emotionale-Erste-Hilfe in Israel zusammenbekommen.

„Zesamme simmer stark!“ Der viel besungene kölsche Zusammenhalt findet sich selbst in der Hymne des 1. FC Köln wieder. Er ist nicht nur aufgrund der sportlichen Situation der Geißböcke aktueller denn je. So kämpft das Team von Steffen Baumgart um den Verbleib in der Bundesliga. Aber oft rückt der Sport in den Hintergrund. Denn der 7. Oktober hat die Welt verändert.

Seitdem verteidigt der jüdische Staat Israel seine Existenz gegen die islamistische Terrororganisation Hamas. „Der einzige sichere Rückzugsort für jüdisches Leben auf der Welt ist so bedroht wie nie”, erzählt FC-Fan Axel. Aus diesem Grund fand er sich mit einer Gruppe von Gleichgesinnten unter dem Motto „Zesamme simmer Stark“ zusammen: „Uns war klar, dass nicht nur die Menschen in Israel aktuell in Angst leben, sondern auch viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Köln unter anderem FC-Fans.“

Uns war klar, dass nicht nur die Menschen in Israel aktuell in Angst leben, sondern auch viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Köln unter anderem FC-Fans.

FC-Fan Axel

Der „aufkeimende Antisemitismus war als Reaktion für alle zu sehen“, fährt Axel fort. Dem wollten er, seine Freundin Anne und weitere aktive Fans des 1. FC Köln etwas an Solidarität und Zusammenhalt entgegensetzen. Und so starteten sie eine Spendenaktion und boten eigens hergestellte Sonderschals mit einem Aufdruck gegen Antisemitismus zum Verkauf an.

In knapp einer Woche konnten die FC-Fans etwa 350 Schals verkaufen und somit rund 5000 Euro für ERAN, die größte Hilfsorganisation für Emotionale-Erste-Hilfe in Israel, sammeln. Erst vor einigen Wochen wurde der 1971 in Jerusalem gegründete Erste-Hilfe-Einrichtung im Kontext mentaler Gesundheit von der aktuellen israelischen Regierung die staatliche Förderung um fast 70 Prozent reduziert.

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Diese Kürzungen stellen ERAN vor massive Herausforderungen. Umso freudiger schauen daher Anne und ihre Gruppe auf den Erfolg ihrer Spendensammlung: „Wir sind auf jeden Fall über das Interesse überrascht und mehr als zufrieden, was den Ausgang unserer Aktion anging. Als unabhängiger Zusammenschluss von einigen FC-Fans doch so eine große Reichweite zu erzielen, macht uns sehr glücklich.”

Außerdem konnte „gleichzeitig ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus in unserer Kurve platziert werden“, fügt Axel hinzu. Denn die beiden wissen, dass es keine von Antisemitismus freien Räume gibt und dass er auch ihren Fußball vor Probleme stellt. Im Müngersdorfer Stadion sei er „nicht allgegenwärtig“ und „öffentliche Äußerungen sind glücklicherweise spärlich gesät“, erklärt Anne. Trotzdem sei die Kölner Fanszene „durch zahlreiche internationale Freundschaften, zum Beispiel nach Paris oder Florenz mit anderen Meinungsbildern zum Nahost-Konflikt konfrontiert, die leider auch in antisemitische Ressentiments abrutschen”, ergänzt sie.

Bislang haben die beiden jedoch noch keine negativen Reaktionen auf ihre Spendenaktion erfahren. Im Gegenteil. Sie wissen aber auch, dass das gedruckte „Fight Antisemitism“ sowie der abgebildete Davidstern neben dem Wappen mit dem Kölner Dom nicht bei allen Fußballfans auf Sympathien stoßen wird. „Wir hoffen auch, dass die Menschen, die diesen Schal hochhalten und tragen werden, ebenso positive Erlebnisse haben werden“, sagt Axel.

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