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Florian Kainz erzielte das 1:0 für die Kölner.

© Imago/Uwe Kraft

Pyro, zwei Elfmeter, Rote Karte: 1. FC Köln gewinnt turbulentes Derby gegen Gladbach

Dem 1. FC Köln gelingt im Derby der erlösende erste Saisonsieg. Der VAR ist im Dauereinsatz und Florian Kainz tritt gleich dreimal vom Elfmeterpunkt an.

Der 1. FC Köln hat ausgerechnet gegen den rheinischen Erzrivalen Borussia Mönchengladbach den erlösenden ersten Saisonsieg gefeiert und den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga an Mainz 05 übergeben.

Kapitän Florian Kainz (9./77.) sicherte mit zwei Elfmetern den 3:1 (1:0)-Erfolg im 97. Bundesliga-Derby der beiden Altmeister. Luca Waldschmidt sorgte kurz vor Schluss für die Entscheidung (90.). Abwehrspieler Nico Elvedi hatte für Gladbach ausgeglichen (63.), neun Minuten später sah Manu Koné wegen groben Foulspiels aber Rot.

„Man mag es mir nicht ansehen, aber ich bin bescheiden drauf. Und zwar gesundheitlich“, sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart. „Aber ich kann ihnen sagen, dass einiges von mir abgefallen ist. Ich bin niemand, der mit seinen Gefühlen hinterm Berg hält. Und ich bin froh, dass ich nach langem mal nicht der Baum bin, sondern auch mal der Hund.“

Baumgart hatte nach einem Punkt aus den ersten sieben Spielen im Vorfeld erklärt, es sei „noch nie so wichtig“ gewesen, das Derby zu gewinnen. Auf die Gladbacher hat der FC nun nur noch zwei Punkte Rückstand, die Borussia ist demnach auch erst einmal im Abstiegskampf angekommen.

Rund 20 Minuten vor dem geplanten Anpfiff bildeten die Kölner Spieler einen Halbkreis vor der Südkurve und ließen sich durch Ultras auf das Spiel einschwören. Pünktlich zum geplanten Anstoß folgte aus der Kurve dann noch eine eindrucksvolle Motivation, die den FC aber eine Menge Geld kosten dürfte. Nach dem Abschießen zahlreicher roter Feuerwerkskörper begann das Spiel wegen der dichten Rauchbildung schließlich auch sechs Minuten später.

Die Kölner begannen tatsächlich sehr entschlossen, hatten durch Timo Hübers nach einem Eckball von Leart Paqarada schon eine erste Chance (4.) und dann bei der Führung auch ein wenig Glück. Einen Schuss von Luca Waldschmidt blockte Koné mit dem Arm.

Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte das Handspiel direkt geahndet, zunächst aber auf Freistoß entschieden. Die TV-Bilder belegten aber die Notwendigkeit eines Elfmeters und Kainz behielt die Nerven. Die Lautstärke des Jubels gab einen Eindruck über das Ausmaß der kölschen Erleichterung.

Vier Minuten später war schon das 2:0 greifbar, doch Abwehrspieler Jeff Chabot köpfte aus drei Metern und spitzem Winkel an die Latte. Ein abgefälschter Schuss von Dejan Ljubicic ging auch nur knapp vorbei (19.). Überhaupt hatte der frühe Treffer den FC sichtlich beflügelt und die Gladbacher merklich schockiert. 15:1 Torschüsse standen zur Pause in der Statistik und waren auch Zeugnis einer seltsamen Gladbacher Teilnahmslosigkeit.

Die spätestens das 0:2 zur Folge hätte haben müssen, als Waldschmidt aus 20 Metern den Innenpfosten traf und der Ball kurz der Torlinie entlanglief (41.). Trainer Gerardo Seoane hatte die schwache Vorstellung seines Teams eher schweigsam verfolgt, setzte mit einem Doppel-Wechsel und der Umstellung auf Viererkette zur Pause aber ein Zeichen.

Die Gladbacher waren nun etwas besser im Spiel, ohne zunächst große Akzente nach außen zu setzen. Doch ein Standard brachte den Ausgleich, als Elvedi einen Eckball von Franck Honorat einköpfte. Gladbach schien nun im Vorteil, doch dann kam der Platzverweise gegen Koné nach Foul gegen Ljubicic.

Es war im 97. Derby der erste Platzverweis bei einem Spiel in Köln und der erste gegen einen Gladbacher. Und nachdem Torhüter Moritz Nicolas Waldschmidt mit der Faust am Kopf traf, gab es wieder Elfmeter. Kainz verschoss zunächst, durfte aber nochmal antreten, weil Nicolas die Linie verlassen hatte. Im zweiten Versuch traf er dann sicher. Gladbach musste in Unterzahl nun aufmachen und kassierte noch den dritten Treffer durch Waldschmidt. (dpa)

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