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Monica Lierhaus freut sich auf „Ausflüge zum Thema Fußball und die Nationalmannschaft“.

© RTL / Wolfgang Wilde

Rückkehr von Monica Lierhaus: Ein Vorbild wider Willen

Der Rücktritt vom Rücktritt als TV-Sportjournalistin und ihre Pläne für RTL verdienen einmal mehr Hochachtung.

Ein Kommentar von Kurt Sagatz

Mit 50 blicken wohl die meisten Menschen mehr oder minder kritisch auf ihr bisheriges Leben zurück. Im Mai 2020 hat das auch Monica Lierhaus getan und davon gesprochen, dass sie einiges bereue. Vor allem die Aneurysma-Operation von 2009, bei der es zu Komplikationen kam. Der Eingriff rettete und zerstörte ihr Leben gleichermaßen.

Die profilierte Sportreporterin und TV-Moderatorin, die durch Fachkenntnis in den unterschiedlichsten sportlichen Disziplinen und Leichtigkeit im Umgang mit den verschiedensten Sportlerinnen und Funktionären bei Sat1 über Premiere bis zur „Sportschau“ der ARD überzeugte, erwachte nach dem künstlichen Koma als eine Frau, die nur sehr langsam wieder das Gehen und Sprechen lernte.

So weit sie sich auch zurückgekämpft hat ins Leben – und zur Fußball-WM 2014 für Sky sogar Jogi Löw interviewte – hatte sie mit 50 doch ihren Rücktritt „vor der Kamera“ bekannt gegeben.

Knapp vor ihrem 53. Geburtstag erfolgt nun der Rücktritt vom Rücktritt und die Ankündigung, bei RTL noch einmal richtig durchzustarten. Zunächst ein Interview mit ihr, dann Einsätze als Reporterin und Moderatorin. Bei den Special Olympics in Berlin sicherlich auch mit Blick auf das Thema Inklusion.

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Aber auch von Fußball-Länderspielen wird sie zusammen mit Florian König für „RTL Aktuell“ berichten. Überdies wird Lierhaus TV-Porträts über „Held:innen des Alltags“ für die RTL-Sendung „Punkt 12“ beisteuern. Und als ob das nicht genug wäre, berät sie den Kölner Privatsender noch in Inklusionsfragen.

Seit 2009 hat es viele Anlässe gegeben, sie dafür zu bewundern, dass sie sich nicht unterkriegen lässt und Kritik an ihren Auftritten in Kauf nimmt. Sie hat sich viel zugemutet, manchmal vielleicht zu viel.

Als sie zwei Jahre nach der missglückten Operation bei der Goldenen Kamera einen Ehrenpreis entgegennahm und ihrem Lebensgefährten einen Heiratsantrag machte, war nicht nur dieser perplex. Auch ihr Engagement für die ARD-Fernsehlotterie fand nicht nur Wohlwollen.

Dafür, nie aufzugeben, verdient sie uneingeschränkte Hochachtung. Nicht weil sie bei RTL vor die Kamera zurückkehrt, um eine Vorbildfunktion für Behinderte zu übernehmen. Diese hat sie für sich abgelehnt. Sie freut sich wieder „auf Ausflüge zum Thema Fußball und die Nationalmannschaft“. Die Energie dazu hat sie offenbar.

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