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Eiskunstlauf: Vierter EM-Titel für Sawtschenko/Szolkowy trotz Patzer

Die Paarlauf-Favoriten Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy haben sich als rosarote Panther den EM-Titel zurückgeholt. Trotz einiger Patzer gab es den vierten Triumph.

Fünfter Saisonstart, fünfter Sieg: Die Doppel-Weltmeister Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy haben sich trotz einer abgebrochenen Pirouette in ihrer Ausnahme-Kür zum "Rosaroten Panther" den vierten Titel bei Eiskunstlauf-Europameisterschaften gesichert. Nach einer geschmeidigen Vorstellung verteidigten die Sachsen in Bern ihre Führung aus dem Kurzprogramm und holten sich den EM-Titel mit 206,20 Punkten von den Russen Yuko Kawaguchi/Alexander Smirnow (203,61) zurück.

Bronze ging an deren Landsleute Vera Basarowa/Juri Larionow (188,24). Maylin Hausch und Daniel Wende (149,97/Oberstdorf/Essen) beendeten den Wettbewerb als Sechste, die Essener Katharina Gierok/Florian Just (118,06) reihten sich bei ihrer internationalen Premiere nur auf Rang elf ein.

Trainer Ingo Steuer machte an der Bande ein angespanntes Gesicht, zitterte bei jedem einzelnen Element mit und freute sich anschließend unbändig. "Sie waren gut im Training, aber die Bedingungen mit der kalten Halle waren nicht ganz einfach", sagte der Ex-Weltmeister, der voll des Lobes war. "Es ist eine EM im Grenzbereich, zumal wir zwei schwierige Würfe im zweiten Teil der Kür haben", sagte Szolkowy, der Angst davor hatte, seine 27 Jahre alte Partnerin sicher durch die Lüfte zu schwingen. Sie brach zwar eine Pirouette ab, freute sich hinterher aber umso mehr über Gold.

Hausch/Wende, die die nationalen Meisterschaften mit einer schweren Grippe verpasst hatten, verbesserten sich im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze. Doch nicht alles gelang: Der 26-Jährige musste eine Hebung abbrechen, weil seine Hände zu kalt waren: "Ich war nach einer Minute wie schockgefroren, hatte kein Gefühl mehr in Fingern und Beinen", sagte Wende. Seine vier Jahre jüngere Lebensgefährtin ergänzte: "Wir wollten so gern noch angreifen, das müssen wir nun bei der WM in Tokio machen." Zuvor hatte der Berliner Peter Liebers seine Knieschmerzen ignoriert und einfach Handschuhe gegen die beißende Kälte angezogen.

So gestärkt startete er glänzend mit einem neunten Platz in den Wettbewerb. Der 22 Jahre alte Sportsoldat lief fast fehlerlos und flott zu Bluesklängen. Der Tscheche Michal Brezina übernahm mit 76,13 Punkten die Führung vor dem 17 Jahre alten Russen Artur Gaschinski (73,76) und dem Belgier Kevin van der Perren (73,61).

Der 19-jährige Erfurter Dennis Wieczorek erreichte als Sherlock Holmes auf Rang 22 das Kürfinale der besten 24 Läufer. Mit einem nur doppelt gedrehten Axel reichte es nur zu 50,62 Zählern. Nun muss Liebers in der Kür den 12. Platz schaffen, damit die Deutsche Eislauf-Union zur EM 2011 nach Sheffield zwei Herren schicken kann.

"Es war ein Vergnügen, es war schön zu laufen, aber der Weg hierher war ganz schön viel Arbeit", sagte Liebers, der wegen eines Längsrisses an der Patellasehne deutlich kürzertreten musste mit dem Training. Dank einer Schmerztablette konnte er die Sprünge angstfrei angehen.

Ein schöne Eingangskombination aus Dreifach-Flip/Dreifach-Toeloop und ein einwandfreier dreimal gedrehter Axel brachten gute Punkte. "Beim Lutz zum Schluss habe ich gezittert, aber er ist gut gegangen", sagte Trainerin Viola Striegler. "Bis zur WM im März in Tokio müssen wir daran noch arbeiten", kündigte die Berlinerin an. (dpa)

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