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Wirtschaft: DaimlerChrysler verhandelt mit Nissan

TOKIO .Die Zeichen für einen Einstieg des DaimlerChrysler-Konzerns bei dem zweitgrößten japanischen Autohersteller Nissan Motor haben sich verdichtet.

TOKIO .Die Zeichen für einen Einstieg des DaimlerChrysler-Konzerns bei dem zweitgrößten japanischen Autohersteller Nissan Motor haben sich verdichtet.Die beiden Konzerne bestätigten am Freitag Gespräche auf Chefebene über eine Zusammenarbeit.Am Vortag hatten sich die Konzernchefs von DaimlerChrysler, Jürgen Schrempp und Robert Eaton, mit Nissan-Chef Yoshikazu Hanawa in Tokio getroffen.Die Gespräche würden "in naher Zukunft" fortgeführt, teilten Nissan und DaimlerChrysler mit.Dabei gehe es sowohl um Nissans Lkw-Tochter Nissan Diesel als auch um den Gesamtkonzern."Wir sind sehr ungeduldig", sagte Schrempp in Tokio anläßlich der ersten Ausstellung der DaimlerChrysler-Produkte in Japan.Er bezog dies auf sein Ziel, den Anteil Asiens am Gesamtumsatz in Zukunft auf 20 bis 25 Prozent zu erhöhen.Dies gehe durch einen Prozeß der "Evolution" wie der Einführung neuer Produkte und dem Bau von Fabriken oder aber durch Übernahmen oder Kapitalbeteiligungen.Man diskutiere derzeit "alle Möglichkeiten".Konkreter wollten weder Schrempp noch Eaton werden.Nissan-Chef Hanawa hatte erklärt, sein Konzern sei zu einem Einstieg eines ausländischen Partners in Höhe von 33,4 Prozent oder mehr bereit.

Der Besuch Schrempps in Tokio "könnte ein Start" für Verhandlungen sein, sagte Hanawa.In einer Stellungnahme von Nissan hieß es, Nissan verfolge im Zuge der Neuordnung "eine Allianz mit ausländischen Herstellern" um "ein Maximum an Synergieeffekten zu erzielen." Vor rund einem Jahr hatte Nissan bereits Interesse an einer Zusammenarbeit in der Nutzfahrzeugsparte mit Daimler-Benz bekundet.

Bei den Gesprächen geht es insbesondere um einen Einstieg von DaimlerChrysler bei der Lkw-Tochter Nissan Diesel, an der Nissan Motor zu 39,8 Prozent beteiligt ist.Die Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" berichtete am Freitag, DaimlerChrysler habe offenbar eine geringere Beteiligung an der Tochter vorgeschlagen.Anfangs sei es noch um eine Beteiligung von über 50 Prozent gegangen.In Branchenkreisen wird vermutet, Nissan Diesel sei nur noch mit einer Beteiligung am Gesamtkonzern Nissan Motor zu haben.Die Nummer zwei der japanischen Autokonzerne hat Schulden von 4,2 Billionen Yen (58 Mrd.DM).Weitere Probleme sind ein schwacher Absatz im Heimatmarkt und eine dünne Eigenkapitaldecke.Einem Bericht der Zeitung "Asahi Shimbun" zufolge, dürfte Nissan von Daimler-Chrysler eine Beteiligung in Höhe von 200 bis 300 Mrd.Yen verlangen.Dies würde einem Anteil von 20 bis 30 Prozent entsprechen.Neben DaimlerChrysler gelten Renault und Ford als Interessenten an Nissan.

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