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BÖRSEN Ausblick: Es fehlen die Alternativen

Krise, welche Krise? Die Schuldenprobleme in Euroland, die kritische Verschuldungslage in den USA und in Japan scheinen derzeit ein wenig in den Hintergrund gerückt zu sein.

Krise, welche Krise? Die Schuldenprobleme in Euroland, die kritische Verschuldungslage in den USA und in Japan scheinen derzeit ein wenig in den Hintergrund gerückt zu sein. Die Anfang der Woche neunfach überzeichnete Fünf-Milliarden-Euro-Anleihe für die Stützung Irlands hat dazu sicher ihren Beitrag geleistet. Der Euro zeigt neue Stärke, und auch an der Börse orientieren sich die Kurse tendenziell weiter nach Norden. Die Marke von 7200 Punkten ist beim Deutschen Aktienindex (Dax) in Sichtweite gerückt, auch wenn er am Freitag zum Wochenschluss leicht in die Knie gegangen ist. Gute Zahlen von Siemens oder auch SAP haben dem Dax geholfen, genauso wie die anhaltend guten Konjunkturaussichten. Sorgen über eine anziehende Inflation spielen auf dem Börsenparkett derzeit ebenso wenig eine Rolle wie das dramatisch nachlassende Interesse der Deutschen an Aktien. Eine halbe Million Bundesbürger hat sich 2010 von der Börse verabschiedet.

All diesen Fakten zum Trotz bleiben die Aussichten für die Börse rosig, sagen die Experten. Auch wenn es 2011 nicht mehr so deutlich aufwärtsgehen soll wie im vergangenen Jahr. Diese Zuversicht gründet sich aber auch, wie Andreas Utermann, Chef des weltweiten Investment-Fondsgeschäftes bei der Allianz meint, auf fehlende Alternativen. Die Anleihezinsen bleiben niedrig, Tagesgeld wirft derzeit kaum mehr als ein Prozent ab, womit Anleger angesichts einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent faktisch Geld verlieren. Investments in Immobilien gelten aktuell ebenfalls nicht als attraktiv. Und auch Gold und Silber haben zuletzt an Glanz verloren. Die Aktienmärkte dagegen werden nach Ansicht von Utermann von weiteren positiven Meldungen aus den Unternehmen gestützt.

Doch nicht alle teilen diesen Optimismus. Glaubt man dem Stimmungsbarometer der Deutschen Börse, wechseln einige Experten vom optimistischen Bullen- ins pessimistische Bärenlager, wie Christin Stock von der Analysefirma Cognitrend berichtet. Doch auch das könne der Börse nutzen, meint Stock. „Wenn die gefürchtete Korrektur nicht kommt, werden die Neu-Bären schon bald wieder ins Bullenlager zurückkehren.“

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