zum Hauptinhalt
Ein Mann bedient eine Luftwärmepumpe, die im Keller eines Wohnhauses steht.

© dpa/Silas Stein

Heizungsbranche ringt mit Personalmangel: Für alle Aufgaben fehlen 60.000 Installateure

Trotz bereits fehlender Handwerker sei der Gesetzesentwurf zum Heizungsaustausch kein Grund zur Sorge. Das Angebot an Nachschulungen werde gut angenommen.

In Deutschland fehlen nach Einschätzung des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima zurzeit rund 60.000 Heizungsinstallateure. Diese Zahl ergebe sich, wenn man alle Märkte bedienen und sich nicht nur auf den Einbau von neuen Heizungen konzentrieren wolle, sagte der Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag).

Bislang modernisierten die Sanitär- und Heizungsbetriebe jährlich rund 900.000 Heizungssysteme und bauten rund 1,2 Millionen Bäder um. „Barrierefreiheit im Bad bei einer alternden Gesellschaft - die Nachfrage steigt hier in den nächsten Jahren erheblich an“, erläuterte Bramann. Nach Schätzung des Zentralverbands waren im vergangenen Jahr knapp 400.000 Menschen in diesem Handwerkszweig beschäftigt.

Mit dem Einbau neuer Heizungsanlagen müssen viele alte Schornsteine umgerüstet werden.
Mit dem Einbau neuer Heizungsanlagen müssen viele alte Schornsteine umgerüstet werden.

© dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Das am Mittwoch auf den Weg gebrachte Gesetz zum Heizungsaustausch ist nach Bramanns Ansicht kein Grund zur Sorge: „Eine Wärmepumpe einzubauen, ist keine Raketentechnologie. Vieles, was man zum Einbau einer Wärmepumpe wissen muss, ist den Betrieben schon längst bekannt und wird auch in der Ausbildung gelehrt.“ Zudem gebe es ein großes Angebot an Schulungen, das viele Betriebe auch annähmen. „Der Nachschulungsbedarf von Fachkräften ist also nicht so dramatisch, wie man vielleicht zuerst denken mag.“

Der Chef des Wärmepumpenherstellers Vaillant, Norbert Schiedeck, hält den Einbau dieser Anlagen in den meisten Häusern für sinnvoll. „Wir gehen davon aus, dass sich ohne größeren Umbau bis zu 70 Prozent der Gebäude in Europa mit Wärmepumpen beheizen lassen“, sagte Schiedeck der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). „Bei den übrigen Gebäuden sind zusätzliche Maßnahmen notwendig. Je nach energetischem Zustand des Gebäudes kann das vom Austausch weniger Heizkörper bis zur Gebäudedämmung reichen.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false