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Arbeitnehmervertretung: Globale Gewerkschaft ITUC gegründet

Die neue Mega-Gewerkschaft ITUC soll die Interessen von Arbeitnehmern rund um den Globus repräsentieren. Sie vertritt Arbeiter aus 154 Ländern.

Wien - Bei einer Konferenz wurde der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC ins Leben gerufen. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die zu der Versammlung eingeladen hatte, umfasst die ITUC insgesamt 306 nationale Gewerkschaften in 154 Staaten und repräsentiert 168 Millionen Arbeitnehmer. Die beiden bisher größten internationalen Gewerkschaftsorganisationen, die WCL und die ICFTU, waren am Dienstag förmlich aufgelöst worden, um ihre Mitglieder unter dem gemeinsamen Dach des neuen Bündnisses zusammenzuführen.

Die ITUC soll die jahrzehntelangen und oft erbitterten Streitigkeiten zwischen den Gewerkschaftsorganisationen beenden, um eine gemeinsame Position im Kampf für Arbeitnehmerinteressen in den Zeiten der Globalisierung zu schaffen. Ziel sei es, eine "anständige Arbeit für alle" zu sichern, sagte der designierte Vorsitzende des Bündnisses, der Brite Guy Ryder. "In Solidarität vereint, werden wir künftig stärker sein", verkündete der frühere Chef der World Conference of Labour (WCL), der Belgier Willy Thys. Dem Bündnis fern bleibt allerdings die kommunistisch dominierte World Federation of Trade Unions (WFTU), deren 145 Mitgliedsorganisationen 42 Millionen Arbeiter vertreten.

Wie die ehemalige WCL und die andere Vorgängerorganisation, die International Confederation of Free Trade Unions (ICFTU) wird das neue Bündnis seinen Sitz in Brüssel haben. Zu ihren Aufgaben wird die Lobbyarbeit bei internationalen Organisationen und der Kampf für die Rechte der Gewerkschaften rund um den Globus gehören. Sie soll auch internationale Kampagnen zu Umweltschutz oder sozial gerechter Entwicklungspolitik organisieren. Der ITUC gehört auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit seinen 6,7 Millionen Mitgliedern an. (tso/AFP)

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