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Der Markt bei Fernsehern gilt als gesättigt, die Umsätze sind rückläufig.

© Stephanie Pilick/dpa

Hersteller setzen auf Funkausstellung: Ifa soll die Trendwende bringen

In der kommenden Woche beginnt die Ifa in Berlin. Bislang läuft das Jahr für die Branche durchwachsen. Vor allem bei der Unterhaltungselektronik läuft es nicht rund.

Weihnachten ist nicht mehr weit. Was für die Konsumenten im ausgehenden Spätsommer nach einer Drohung klingt, ist für die Elektronikhändler die Hoffnung. „Das erste Halbjahr ist schlechter gewesen, als wir erwartet haben“, sagt Hans-Joachim Kamp nüchtern. „Aber die Ifa wird einen Impuls setzen.“ Als Aufsichtsratschef des Ifa-Veranstalters GFU muss er davon auch überzeugt sein. Am Donnerstag stellte Kamp gemeinsam mit Messe-Geschäftsführer Christian Göke neben aktuellen Zahlen zum Markt auch Themen und Programm der Internationalen Funkausstellung vor, die vom 4. bis 9. September in Berlin stattfindet.

Die mehr als 1500 Aussteller müssen sich angesichts der aktuellen Lage einiges einfallen lassen, um den Verkauf anzukurbeln. Obwohl sich die Kauflaune der Verbraucher bis August verglichen mit dem Vorjahr verbessert hat, halten sie sich mit Technikanschaffungen teilweise deutlich zurück.

Insgesamt ging der Umsatz nach Angaben der GFU bei den Consumer Electronics, also Elektronikprodukten für Privatleute, in den ersten sechs Monaten um 2,5 Prozent zurück. Vor allem Unterhaltungselektronik (minus 9,3 Prozent) und beispielsweise Tablets (minus 12,1 Prozent) verkauften sich deutlich schlechter. Hingegen setzte die Branche vor allem mit Smartphones (plus 15,4 Prozent) erheblich mehr um. Mit 4,5 Milliarden Euro überflügelte dieses Segment erstmals die klassische Unterhaltungselektronik wie etwa Stereoanlagen (4,3 Milliarden Euro).

Da für die Branche die Vorweihnachtszeit besonders verkaufsstark ist, erwartet die GFU für das Gesamtjahr noch ein Minus von 0,9 Prozent auf 27,3 Milliarden Euro. Bei den Home Electronics – also Elektrogeräten für den Haushalt – ist der Ausblick positiv. Waschmaschinen, Herde, Kühlschränke oder Spülmaschinen dürften mit rund 7,8 Milliarden Euro knapp vier Prozent mehr einspielen als im vergangenen Jahr, Kleingeräte wie Staubsauger oder Küchenmaschinen sogar rund 15 Prozent mehr auf dann etwa 4,2 Milliarden Euro.

Vernetzung ist wieder das Leitthema

Trendthema auf der Ifa werden einmal mehr vernetzte Geräte sein. Bislang konnten internettaugliche Waschmaschinen und funkende Mixer die Gunst der Konsumenten jedoch nur begrenzt erobern. Hoffnung setzen die Unternehmen trotz eines gesättigten Fernsehermarktes auf neue Ultra-HD-Geräte, Produkte rund ums Musikstreaming und nicht zuletzt auf Wearables.

Von den tragbaren Minicomputern, die in Form von Armbändern oder Uhren Vitaldaten ihrer Nutzer aufzeichnen und auswerten können, würden sich bis zum Jahresende rund 1,6 Millionen Stück verkaufen, glaubt Kamp. „Vor einem Jahr hätte das kaum jemand für möglich gehalten.“

Neben Neuheiten werde die Ifa wie immer ein buntes Unterhaltungsprogramm für die Besucher bereithalten, kündigte Messe-Chef Göke an. Allein für die unterschiedlichen Pop-Konzerte seien bereits 35.000 Karten verkauft.

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