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Weihnachtsbaumverkäufer Gunter Brückner trägt am 23.11.2015 bei Erfurt (Thüringen) eine Nordmanntanne.

© picture alliance / ZB

Importierte Weihnachtsbäume: Woher unsere Tannen kommen – und warum Topf nicht automatisch besser ist

2022 wurden 1,8 Millionen Weihnachtsbäume nach Deutschland importiert – das sind deutlich weniger als im Vorjahr. Rund ein Drittel der deutschen Bäume soll aus NRW kommen.

Der Import von Weihnachtsbäumen nach Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag wurden 2022 insgesamt 1,8 Millionen frische Kiefern, Tannen und ähnliche Bäume eingeführt. Das seien 24,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Gegenüber 2014, als die Importzahlen den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre erreichten, betrug das Minus sogar 37,1 Prozent. Gründe für den Rückgang nannte die Behörde nicht.

Woher kommen die importierten Weihnachtsbäume?

Die meisten importierten Weihnachtsbäume stammten der Statistikbehörde zufolge aus Dänemark (1,5 Millionen), was einem Anteil von 83,3 Prozent entsprach, gefolgt von Polen (226.100) und den Niederlanden (74.500).

Eingeführt werden Weihnachtsbäume, „weil der heimische Anbau den Bedarf nicht vollständig decken kann“.

Deutsche Bäume kommen meist aus NRW

Etwa jeder dritte Weihnachtsbaum, der in Deutschland aufgestellt wird, kommt aus Nordrhein-Westfalen. Unter den jährlich knapp 30 Millionen gekauften Bäumen zum Fest stammt rund ein Drittel aus NRW, das über das bundesweit größte Anbaugebiet für Weihnachtsbäume verfüge, berichtete Landesforstministerin Silke Gorißen (CDU) am Freitag kurz vor dem ersten Advent.

Am häufigsten stehe die Nordmanntanne festlich dekoriert in den Wohnzimmern - gefolgt von Blaufichte und Nobilis.

Warum Bäume im Topf nicht automatisch besser für die Umwelt sind

Bäume auf eigene Faust und ohne ausdrückliche Erlaubnis der Waldbesitzer zu schlagen, sei illegal, teilte das Ministerium mit. Und ein Tannenbaum im Topf sei nicht unbedingt besser für die Umwelt, denn: Stehen Bäume wochenlang in der Wohnung, wachsen sie nur selten wieder im Garten an.

Zudem werde mit dem Wurzelballen auch fruchtbarer Oberboden mit wichtigen Mikroorganismen und Nährstoffen entnommen. Trage der Weihnachtsbaum ein PEFC-Siegel, seien bei der Bewirtschaftung ökologische und soziale Gesichtspunkte berücksichtigt worden.

Zwei verkaufte Nordmanntannen beim Weihnachtsbaum-Verkauf im Hessen Forst.

© picture alliance/dpa

Kerzen aus Polen und China

Auch der Import von Kerzen war rückläufig, wobei das Bundesamt hierzu Zahlen für die ersten drei Quartale 2023 nannte: Zwischen Jahresanfang und Ende September 2023 stammten 99.200 Tonnen Kerzen aus dem Ausland, knapp ein Fünftel (19,8 Prozent) weniger als im selben Vorjahreszeitraum (123.700 Tonnen).

Aus Polen kamen mehr als die Hälfte (58,7 Prozent), andere wichtige Herkunftsländer waren demnach China (17,0 Prozent) und Ungarn (6,3 Prozent).

Importschlager: Mandeln und Unterhaltungselektronik

Ein ähnliches Bild bot sich bei den Einfuhren von Mandeln. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 74.700 Tonnen importiert, knapp ein Zehntel (9,2 Prozent) weniger als von Januar bis September 2022.

Außerdem wurde in den ersten drei Quartalen 2023 Unterhaltungselektronik im Wert von 9,2 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei das ein Rückgang um 3,1 Prozent.

Vor Weihnachten ziehen laut der Mitteilung „die Importe von Unterhaltungselektronik in der Regel deutlich an“. Im Jahr 2022 entfielen mit 4,3 Milliarden Euro fast ein Drittel (31,2 Prozent) der gesamten Einfuhren von 13,8 Milliarden Euro auf das vierte Quartal. (dpa, epd)

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