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Bier-Übernahmekampf: Inbev verschärft Angriff auf Anheuser-Busch

Neue Taktik im Übernahmekampf um den US-Brauereikonzern Anheuser-Busch: Inbev aus Belgien will den jetzigen Verwaltungsrat der Amerikaner loswerden und mit eigenen Leuten besetzen. Zumindest theoretisch ist das möglich.

Der belgische Braukonzern Inbev verschärft seinen milliardenschweren Übernahmekampf mit dem US-Konkurrenten Anheuser-Busch. Der weltweit zweitgrößte Brauriese will den kompletten Verwaltungsrat von Anheuser-Busch abwählen lassen und mit eigenen Interessensvertretern besetzen. Das kündigte Inbev am Montag in einer Mitteilung in Brüssel an. Über den Verwaltungsrat will Inbev den US-Traditionskonzern dann zur Annahme seines mehr als 46 Milliarden Dollar (29 Milliarden Euro) schweren Kaufangebots zwingen.

Anheuser-Busch (US-Marken "Budweiser" und "Bud Light") lehnt die Offerte bislang als zu niedrig ab. Durch einen massiven Stellenabbau und Kosteneinsparungen will der Konzern seinen Wert weiter steigern und die feindliche Übernahme abwehren. Inbev ("Beck's" und "Stella Artois") würde durch den Kauf zum globalen Branchenführer vor dem britischen Braukonzern SAB-Miller aufsteigen. Anheuser-Busch liegt derzeit auf Platz drei und beherrscht die Hälfte des US-Marktes.

Inbev will nach eigenen Angaben noch im Laufe des Montags eine Liste mit 13 eigenen Kandidaten zur Neuwahl des kompletten Verwaltungsrats von Anheuser-Busch bei der US-Börsenaufsicht SEC einreichen. Die Belgier haben dazu auch bereits ein US-Gericht eingeschaltet. Es soll bestätigen, dass die Aktionäre von Anheuser-Busch die Führungsspitze auch ohne besonderen Anlass auswechseln können. Die Familie Anheuser-Busch und das Management können wegen der breiten Streuung der Aktien eine Übernahme nicht aus eigener Kraft verhindern. (mhz/dpa)

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