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Elektronik: Infineon-Chips sind wieder gefragt

Umsatz und Gewinn steigen deutlich: Der Chipkonzern Infineon hat sich nach einem überraschend guten Start ins Geschäftsjahr höhere Ziele gesteckt.

München -  „Wir erwarten nun ein Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent“, sagte Konzernchef Peter Bauer am Freitag in München. Bisher hatte der Konzern ein Umsatzplus von zehn Prozent angepeilt. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 profitierte das Unternehmen vor allem von guten Geschäften mit Automobil- und Industriechips. Auch die wirtschaftliche Erholung und eine größere Nachfrage der Verbraucher hätten zu dem Wachstum beigetragen, erklärte Bauer. Infineon-Aktien legten am Nachmittag zeitweise um gut drei Prozent auf über vier Euro zu.

Im ersten Quartal kletterte der Umsatz des Unternehmens von 855 Millionen im Vorquartal auf 941 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 66 Millionen Euro, nach 14 Millionen im Quartal zuvor. Ohne den Gewinn aus dem Verkauf seines Geschäfts für drahtgebundene Kommunikationschips (WLC) wäre der Konzern aber dennoch in die roten Zahlen gerutscht, da Infineon seine französische Fertigungsstätte Altis endgültig abgeschrieben hat.

In allen vier Segmenten, Auto-, Industrie-, Handy- und Sicherheitschips, verbuchte der Konzern zwischen Oktober und Dezember Gewinne. Angesichts der starken Nachfrage will Infineon im laufenden Jahr bis zu 250 Millionen Euro investieren. Die Lager seien leer, sagte Bauer, und in der Automobilbranche gehe es aufwärts. Die US-Autobauer orderten rege, auch in China gebe es eine erhöhte Nachfrage.

In dem Unternehmen tobt derzeit ein Kampf um die Aufsichtsratsspitze. Das Management favorisiert Klaus Wucherer, der bereits seit 1999 im Aufsichtsrat sitzt. Eine oppositionelle Gruppe um den britischen Investor Hermes will den Finanzchef des Autozulieferers ZF Friedrichshafen, Willi Berchtold, durchsetzen. Er habe keine Hinweise darauf, was Berchtold mit dem Unternehmen vorhabe, sagte Bauer. Den Vorstoß von Hermes wertet der Infineon-Chef nicht als Misstrauenssignal gegen das Management. Der künftige Chef des Kontrollgremiums wird auf der Hauptversammlung am 11. Februar gewählt. dpa

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