Kann ich das glauben?: Wenn Firmen Klimaneutralität versprechen

Von der Apple Watch bis zur Wandfarbe, viele Produkte werden heute schon als „klimaneutral produziert“ beworben. Vor kurzem hat andererseits das Landgericht Karlsruhe der Drogeriemarktkette dm untersagt, bestimmte Duschgels oder Seifen als „klimaneutral“ zu bezeichnen. Weil das irreführend sei, so die Richter, schließlich entstehe bei der Produktion sehr wohl CO2, dass dann anderswo kompensiert werden soll.

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Aber was ist das überhaupt genau, Klimaneutralität? Wer kontrolliert es, wenn ein Unternehmen ankündigt, demnächst keine Treibhausgase mehr auszustoßen? Was gehört eigentlich zur CO2-Bilanz einer Firma und kann ich diesen ganzen Angaben eigentlich trauen? Darum geht es im Podcast-Gespräch mit Doktor Burkhard Huckestein vom Umweltbundesamt.

Der Wirtschaftswissenschaftler sagt auch, warum die sogenannte Kompensation von CO2 gerade in Waldprojekten ziemlich problematisch sein kann. Und er weist darauf hin, wie Verbraucherinnen und Verbraucher gute Kompensationsprojekte erkennen können, und sich insgesamt beurteilen lässt, wie glaubwürdig die Klimaschutzziele eines Unternehmens sind.  

Wie erkenne ich sinnvolle CO2-Kompensationsprojekte? Hier geht’s zur Broschüre des Umweltbundesamtes.

Susanne Ehlerding, Leiterin des neuen Tagesspiegel Expertenbriefings Background Agrar & Ernährung schaut im Anschluss nach den natürlichen CO2-Senken in Deutschland. Namentlich dem Wald ist es trotz mehr Regen in diesem Jahr nach wie vor zu trocken.

Der nächste Gradmesser erscheint am 6. Oktober, zu Gast ist Neurowissenschaftlerin Maren Urner. Wen würden Sie gerne demnächst im Gradmesser-Gespräch hören? Mailen Sie Ihren Wunsch an gradmesser@tagesspiegel.de .