Zahnarztkette: McZahn ist pleite

Die Billig-Zahnarztkette McZahn ist insolvent. Der Insolvenzantrag sei bereits am Montag eingereicht worden, teilte ein Sprecher des Amtsgerichts Krefeld am Mittwoch mit. Dies geht auch aus einem Eintrag beim Handelsregister Krefeld hervor. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist der Düsseldorfer Rechtsanwalt Wolf-Rüdiger von der Fecht. "Wir bemühen uns, den Betrieb zu erhalten", sagte am Mittwoch ein Sprecher der Kanzlei. Einzelheiten würden erst in der kommenden Woche bekanntgegeben. Zahnarzt Oliver Desch, Vorstand des Dental-Discounters, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Ob in den bestehenden sechs Franchise-Praxen des Unternehmens weiterhin Patienten behandelt werden, war zunächst nicht zu erfahren. "Das hängt davon ab, was der Insolvenzverwalter jetzt macht", sagte der Gerichts-Sprecher in Krefeld. Werde ein Teil des Betriebs weiter fortgeführt, müssen die Patienten sich auf längere Wartezeiten einstellen.

Gefälschte Zahnersatz-Zertifikate

Bereits geleistete Vorauszahlungen gingen zudem in die Konkursmasse über. Andererseits könnten die Zahnärzte auch ihre Verträge mit McZahn kündigen und sich einen neuen Lieferanten suchen.

Das Unternehmen habe noch vor dem Insolvenzantrag versucht, seinen Markennamen zu verkaufen. Dazu sollte die Kette in "Billig-Zahn" umbenannt werden. "Das hat der Vorstand nicht mitgemacht", bestätigte der Gerichtssprecher Informationen der "Rheinischen Post".

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt laut früheren Angaben bereits gegen die McZahn AG wegen des Verdachts des Betrugs und der Urkundenfälschung. Das Unternehmen soll gefälschte Zertifikate für Zahnersatz aus China bei den Kassen eingereicht haben. Dabei soll ein Schaden von 860.000 Euro entstanden sein. (iba/feh/dpa)