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Das erste Automobil war ein Dreirad.

© dpa

125. Geburtstag des Automobils: Mobiler Mythos

Das Auto ist eine Erfolgsgeschichte – doch der drohende globale Verkehrskollaps erfordert neue Erfindungen.

Berlin - Der 125. Geburtstag des Automobils, den Daimler an diesem Sonnabend in Stuttgart feiert, ist ein Glücksfall. Hätte Carl Benz nicht am 29. Januar 1886, sondern ein Jahr früher das Patent für sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ beim kaiserlichen Patentamt in Berlin angemeldet, wäre das Jubiläum ins Krisenjahr 2009 gefallen. Auf die Erfolgsgeschichte des Automobils wäre der Schatten der schlimmsten Absatzkrise der Branche gefallen. So aber kann sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer Festrede mit erfreulicheren Umständen beschäftigen. Daimler und die deutschen Hersteller insgesamt, die in diesem Jahr in deutschen Werken fast sechs Millionen Autos bauen und davon mehr als vier Millionen im Ausland verkaufen, genießen wegen ihrer Tradition und ihrer Ideen in aller Welt einen guten Ruf. Doch im Jubiläumsjahr stehen sie auch vor ihrer größten Herausforderung: Das Auto, von dem seit den Tagen von Carl Benz geschätzte 2,5 Milliarden Exemplare gebaut wurden, wird in seiner heutigen Form nicht überleben. Angesichts von mehr als 700 Millionen Fahrzeugen, die weltweit unterwegs sind, und einer erwarteten Verdopplung dieses Bestandes, droht der globale Verkehrskollaps. Antriebe, die mit Batterien oder Brennstoffzelle laufen, sind in Arbeit und kosten die Konzerne Milliarden. Doch es wird Jahrzehnte dauern, bis sie das Straßenbild prägen. Ob diese Vehikel den Mythos Auto in die Zukunft transportieren, ist ungewiss. Einstweilen lebt er in den Marken und Modellen der Vergangenheit – den Meilensteinen des Automobilbaus. Henrik Mortsiefer

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