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Ein SUV fährt an einem Hinweisschild für Schüler in der Prenzlauer Allee vorbei (Archivbild vom 10.08.2023).

© dpa/Fabian Sommer

SUV-Besitzer zahlen doppelt so viel: Koblenz verteuert Bewohnerparkausweise deutlich

Pariser Verhältnisse auch in Deutschland: Im rheinland-pfälzischen Koblenz kostet das Anwohnerparken bald mindestens hundert Euro jährlich, für SUV-Besitzer kann es doppelt so teuer werden.

Kürzlich sorgte eine Meldung aus Paris für Aufsehen über die Grenzen Frankreichs hinaus: Die Metropole wird nach einer Bürgerbefragung die Parkgebühren für schwere Stadtgeländewagen verdreifachen. Die Reglung soll ab September greifen und ausschließlich für Paris-Besucher gelten.

Einen etwas anderen, aber vergleichbaren Weg geht die 115.000-Einwohner-Stadt Koblenz in Rheinland-Pfalz. Auch hier müssen SUV-Fahrer beim Parken künftig mehr zahlen als andere Autobesitzer, weil ihre Fahrzeuge mehr Platz einnehmen.

Über die Neuregelung informiert die Stadt auf ihrer Webseite. Sie bezieht sich auf die Gebühren, die Anwohner für ihre Parkausweise zahlen müssen. Bisher kostet der Ausweis demnach pauschal 30,70 Euro pro Jahr, womit das Parken deutlich günstiger sei als für Besucher – die für diesen Preis in der Koblenzer Innenstadt gerade mal 20 Stunden parken können.

Nun aber sollen Anwohner deutlich mehr zahlen, um „das starke Missverhältnis hinsichtlich der Gebühren für die Nutzung des bewirtschafteten, öffentlichen Parkraums zu beseitigen“.

Die Besonderheit: Die Höhe der Gebühr richtet sich ab 1. März nach der tatsächlich in Anspruch genommenen Straßenfläche.

  • Die Gebühr für den jeweiligen Bewohnerparkausweis berechnet sich zukünftig aus einem Jahresgrundbetrag von 23,40 Euro (0,45 Euro á 52 Wochen) multipliziert mit der jeweiligen Länge und Breite des Fahrzeugs in Metern.
  • Dabei gilt eine Mindestgebühr von 100 Euro.

Beispielrechnungen der Stadt Koblenz zeigen, welche Kosten auf die Anwohner in Abhängigkeit ihrer Autos zukommen werden. 

  • Smart fortwo = 104,87 Euro pro Jahr.
  • 7er VW Golf = 179,12 Euro pro Jahr.
  • VW Tiguan (gilt als Kompakt-SUV) = 196,23 Euro pro Jahr.

Derzeit gibt es 6000 Bewohnerparkausweise in Koblenz. Die meisten Parkplätze in den entsprechenden Gebieten seien nicht markiert und daher sei die tatsächliche Größe der Fahrzeuge relevant, argumentiert die Stadt. Der SPD-Politiker David Langner ist seit 2018 der direkt gewählte Oberbürgermeister, die Grünen haben die meisten Sitze im Stadtrat.

Auch in Tübingen müssen Anwohner mehr fürs Parken zahlen, wenn sie einen SUV besitzen. 180 statt 120 Euro sind es jährlich laut MDR-Bericht.

Ganz anders in Berlin: Hier kostet der Anwohnerparkausweis derzeit 20,40 Euro – für zwei Jahre. Künftig sollen es 55 Euro für denselben Zeitraum sein, wenn die Autofahrer die geplanten Rabattmöglichkeiten für Online-Anträge nutzen. Das schlug die CDU-geführte Senatsverkehrsverwaltung vor. (Tsp)

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