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Superflach.

© picture alliance / dpa

Wirtschaft: Motorola verpatzt das Weihnachtsgeschäft

Handyverkäufe im Schlussquartal gehen zurück.

Libertyville - Kurz vor der Übernahme durch Google macht der scharfe Wettbewerb dem Handyhersteller Motorola immer stärker zu schaffen. Die Zahl der ausgelieferten mobilen Geräte schrumpfte im vierten Quartal von 11,3 auf 10,5 Millionen. Das Schlussquartal ist wegen des lukrativen Weihnachtsgeschäfts in der Regel der verkaufsstärkste Zeitraum im Jahr. Der Rückgang wurde allerdings dadurch etwas abgefedert, dass unter den verkauften Geräten 5,3 Millionen der besonders profitablen Smartphones waren nach 4,9 Millionen im Vorjahreszeitraum. Zudem konnte das zweite Standbein mit Set-Top- Boxen fürs Kabelfernsehen leicht zulegen, so dass der Umsatz nach vorläufigen Zahlen bei insgesamt 3,4 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) stagnierte.

Zum Nettogewinn machte das Unternehmen keine Angaben, erklärte aber am Freitagabend nach Börsenschluss in den USA, neben dem harten Wettbewerb ebenfalls unter gestiegenen Kosten für Patentstreitigkeiten gelitten zu haben. Auch Konkurrent Samsung streitet in zahlreichen Ländern mit Apple über Patente. Doch im Gegensatz zu Motorola sorgt der Smartphone-Boom beim südkoreanischen Technologiekonzern für volle Kassen. Samsung setzte im vierten Quartal nach Schätzungen von Analysten 37 Millionen Smartphones ab. Das wäre eine Steigerung um 28 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Mit diesem Absatz könnte Samsung im zweiten Quartal in Folge vor Apple liegen – trotz der starken Verkäufe des iPhone 4S. In der Folge erwartet Samsung für das Schlussquartal 2011 den höchsten operativen Quartalsgewinn der Firmengeschichte. Ihre vollständigen Bilanzen wollen Samsung und Motorola Mobility Ende Januar vorlegen.

Zuletzt hatte Motorola immer wieder Verluste geschrieben. Dennoch zahlt der Internetkonzern Google 12,5 Milliarden Dollar für das Traditionsunternehmen, das zu den Pionieren in der Mobilfunkbranche gehört, um damit seinen Vorstoß ins Smartphone-Geschäft abzusichern. Motorola verfügt über tausende Patente, die Google in Auseinandersetzungen mit Apple oder Microsoft über sein Smartphone-Betriebssystem Android gut gebrauchen kann.

Die Übernahme sollte eigentlich zum Jahreswechsel abgeschlossen sein, doch die Wettbewerbsbehörden prüfen das Geschäft sehr akribisch, da Google dadurch seine Stellung im Smartphone-Geschäft weiter ausbauen würde. Android-Handys sind beliebter als Apples iPhone. Motorola rechnet mit einem Abschluss im Frühjahr. Die Aktionäre haben das Geschäft bereits abgesegnet. vis/dpa

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