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Wirtschaft: Opel macht weniger Verlust als befürchtet

Fehlbetrag im vergangenen Jahr vermutlich unter 400 Millionen Euro/Sanierungsprogramm Olympia wirkt sich aus/Absatzrückgang in Deutschland

Rüsselsheim (hz/zel/HB). Opel hat trotz der Flaute auf dem deutschen Markt seine Talfahrt gestoppt und den Verlust deutlicher gedrückt als erwartet. Nach Informationen des Handelsblatts schrumpfte das Minus im operativen Geschäft im abgelaufenen Jahr auf unter 400 Millionen Euro. Bisher war für die deutsche Tochter des USKonzerns General Motors (GM) ein operativer Verlust zwischen 400 und 450 Millionen Euro erwartet worden. Allerdings hatte Opel-Chef Carl-Peter Forster vor kurzem eine deutliche Reduzierung des Verlusts für 2002 in Aussicht gestellt. Damit hellen sich die Perspektiven des Autobauers etwas auf.

Forster hat sich darauf festgelegt, im vierten Quartal 2003 mit Opel wieder einen operativen Gewinn zu erzielen. Optimisten halten es sogar für möglich, dass Opel etwas früher die Gewinnschwelle erreichen wird. Doch für ein positives Ergebnis im Gesamtjahr wird es voraussichtlich nicht reichen. 2001 hatte Opel einen operativen Rekordverlust von 674 Millionen Euro erzielt. Nur die Dividendenzahlung der Opel-Bank brachte einen Jahresüberschuss von 87 Millionen Euro. Offiziell wird Forster das Ergebnis für das abgelaufene Jahr am Donnerstag vorlegen.

Eine verfehlte Modellpolitik sowie Qualitäts- und Imageprobleme hatten die traditionsreiche Automarke in den vergangenen Jahren in die Krise getrieben und für tiefrote operative Zahlen gesorgt. Forsters Vorgänger bekamen die Schwierigkeiten nie in den Griff. Der Marktanteil von Opel in Deutschland hat sich im Vergleich zu alten Glanzzeiten fast halbiert. Doch das Unternehmen schaffte nun die deutliche Verbesserung ungeachtet eines anhaltenden Nachfragerückgangs in Deutschland. Zeitweilig lag der Absatz noch unter dem Vorjahresniveau. Dennoch konnte Opel den massiven Umsatzschwund vor allem mit dem neuen Mittelklassemodell Vectra aufhalten. Das lässt Opel hoffen.

Die Sanierung liegt voll im Plan, heißt es bei der Mutter GM in Detroit. Auch bei einem neuerlichen Absatzrückgang auf den Automärkten in Europa und Deutschland in diesem Jahr müsse die deutsche Tochter kein neues Kostensenkungsprogramm auflegen, glaubt GM-Finanzchef John Devine.

Eine Reihe neuer Modelle sowie der Erfolg des Sanierungsprogramms Olympia, mit dem Opel das Ergebnis bis Ende 2004 um zwei Milliarden Euro verbessern will, sollen für die ersehnte Wende im laufenden Jahr sorgen. Opel-Chef Forster muss dieses Jahr beweisen, dass sein Sanierungsplan weiter greift. Gas geben will Forster in allen Klassen: 20 neue Modelle bringt Opel bis 2005 auf den Markt. Verstärkt will die Traditionsmarke mit dem Blitz im Emblem lange vernachlässigte Lücken im Sortiment auffüllen.

So wird Opel künftig Nischenmodelle wie sportliche Geländewagen und Roadster anbieten. Forster kündigte in der vergangenen Woche an, dass das Unternehmen auch einen geländegängigen Sportwagen (Sport-utility-vehicle) ins Programm nehmen wolle. In Finanzkreisen wird allerdings vor dem Eindruck gewarnt, Opel sei tatsächlich schon über den Berg. „Erst 2004 ist das Jahr der Bewährung", sagt Albrecht Denninghoff, Automobilanalyst bei der Hypo-Vereinsbank.

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