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Baut um: Rocket-Chef Oliver Samwer

© Boris Roessler/dpa

Aktienkurs schießt hoch: Rocket Internet kauft Vertrauen zurück

150 Millionen Euro - so viel lässt sich Rocket Internet das neue Vertrauen der Anleger kosten. Neben dem Anleiherückkauf strafft Firmenchef Samwer weiter das Portfolio.

Rocket Internet hilft mit einem Anleihenrückkauf seiner schwer gebeutelten Aktie auf die Sprünge. Der Konzern nutzt das Geld aus dem Verkauf mehrerer Essenslieferdienste, um Wandelanleihen für bis zu 150 Millionen Euro zurückzukaufen, wie die Berliner Start-up-Schmiede am Montag mitteilte. Dadurch könne Rocket Internet die Zinskosten reduzieren. Zudem verringere sich das Verwässerungsrisiko der Aktionäre.

An der Frankfurter Börse schoss die Rocket-Internet-Aktie am Montag um knapp 14 Prozent auf 21,75 Euro in die Höhe. Sie ist damit aber immer noch weit entfernt vom Ausgabepreis von 42,50 Euro beim Börsengang. Am späten Vormittag reduzierte sich das Plus auf vier Prozent.

Portfolio bereinigt

Anfang Februar hatte sich Rocket Internet mit Konzernchef Oliver Samwer angesichts des scharfen Wettbewerbs mit seinen Essenslieferdiensten aus mehreren Märkten zurückgezogen. Firmen in Spanien und Italien sowie die Foodpanda-Töchter in Brasilien und Mexiko wurden für 125 Millionen Euro an den britischen Mitbewerber JustEat verkauft.

Das Geld nutzt die Start-up-Schmiede nun, um einen Teil seiner Wandelanleihen zurückzukaufen. Im Sommer 2015 hatte der Konzern durch die Ausgabe der 2022 fälligen Bonds 550 Millionen Euro eingesammelt. Sie sind mit drei Prozent verzinst.

Stellenstreichung und neue Finanzierungen

Auch über den öffentlichkeitswirksamen Verkauf hinaus ordnet die Holding ihre Geschäfte neu. So wurde vor einer Woche bekannt, dass die Rocket-Beteiligung Delivery Hero rund 30 Tech-Stellen in der Hauptstadt streicht. Gleichzeitig betonte Delivery Hero, das Saldo beim Personal sei insgesamt positiv.

Ebenfalls in der abgelaufenen Woche konnte die Rocket-Beteiligung Payleven eine neue Finanzierungsrunde über zehn Millionen Euro abschließen. Die in Südamerika aktive Mitfahzentrale Tripda muss laut Medienberichten hingegen schließen. (sf/rtr)

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