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Wirtschaft: Rote Zahlen: Opel-Chef Hendry wirft nach Milliardenverlust das Handtuch

Der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG, Robert Hendry, wirft nach einem Betriebsverlust von rund einer Milliarde Mark im vergangenen Jahr das Handtuch. Ende März will der Amerikaner den Opel-Aufsichtsrat um die "Entbindung" von seinen Pflichten bitten, kündigte Hendry auf der Bilanzpressekonferenz des Rüsselsheimer Autoherstellers am Mittwoch in Frankfurt an.

Der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG, Robert Hendry, wirft nach einem Betriebsverlust von rund einer Milliarde Mark im vergangenen Jahr das Handtuch. Ende März will der Amerikaner den Opel-Aufsichtsrat um die "Entbindung" von seinen Pflichten bitten, kündigte Hendry auf der Bilanzpressekonferenz des Rüsselsheimer Autoherstellers am Mittwoch in Frankfurt an. Er will das Gremium bitten, "einen Nachfolger mit europäischem Hintergrund für diese Position zu benennen." Als wahrscheinlicher Nachfolger gilt seit Wochen der frühere BMW-Produktionsvorstand Carl-Peter Forster. Fraglich ist jedoch noch, wann er das Steuer in der Führungsetage von Opel übernehmen kann. Forster war im vergangenen Frühjahr bei BMW ausgeschieden.

Mit einem Minus von 982 Millionen DM fiel der operative Verlust im Jahr 2000 deutlich höher aus als sogar von den größten Pessimisten im eigenen Haus befürchtet. Nach der von Opel erstmals angewendeten US-Rechnungslegung US-GAAP ergab sich ein Jahresfehlbetrag von 835 Millionen Mark. Auf vergleichbarer Basis hatte der Betriebsverlust im Jahr zuvor 275 Millionen Mark betragen. Unter dem Strich hatte in der 99er Bilanz ein Minus von 381 Millionen Mark gestanden. Finanzvorstand Walter Borst berichtete, die Umsatzerlöse seien im vergangenen Jahr um 476 Millionen Mark auf 33,49 Milliarden Mark zurückgegangen. Das operative Ergebnis lag bei einem Minus von 982 Millionen Mark nach minus 275 Millionen Mark 1999. Als Hauptursachen nannte Borst unter anderem weniger Verkäufe in Deutschland, eine reduzierte Gewinnspanne, gestiegene Vertriebskosten und außergewöhnliche Belastungen.

Wie andere Volumenhersteller auch sei das Unternehmen von dem schwachen deutschen Automobilmarkt besonders betroffen gewesen. Gestiegene Benzinpreise und ein hoher Gebrauchtwagenbestand beeinflusse zusätzlich das Neuwagengeschäft. Insgesamt sei der Opel-Marktanteil in Deutschland von 13,8 Prozent im Vorjahr auf 12,2 Prozent im Jahr 2000 zurückgegangen. Opel habe dennoch seinen zweiten Platz in der Zulassungsstatistik verteidigt. Das Unternehmen habe 992 948 Fahrzeuge (gegenüber mehr als einer Million 1999) produziert. Bei einem Gesamtabsatz von 1 282 186 Autos seien mehr als 400 000 auf Deutschland entfallen aber rund 860 000 auf den Export.

zel

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