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Wirtschaft: Viele Ministerien verderben die Bahn

Von Bernd Hops Bahnexperte ist jeder. Fast jeder in Deutschland fährt gelegentlich mit dem Unternehmen und hat gute Tipps für den Konzern.

Von Bernd Hops

Bahnexperte ist jeder. Fast jeder in Deutschland fährt gelegentlich mit dem Unternehmen und hat gute Tipps für den Konzern. Das gilt auch für Politiker. Nicht nur das Verkehrsministerium ist zuständig, auch das Verbraucherministerium und das Umweltministerium haben mitzureden. Nicht zu vergessen der Finanzminister, der die Staatsbahn gern an die Börse führen würde und die Erlöse in der Staatskasse sehen will.

Die Zersplitterung der Kompetenzen hat dem Konzern nicht gut getan. Die Kooperation zwischen den Ministerien läuft schlecht. Da prescht das Verbraucherministerium mit guten Ratschlägen vor, und muss doch erstmal klein beigeben. Jetzt beruft die Staatssekretärin im Umweltministerium einen „Workshop“ zur Bahn ein – aber nur mit Verbraucher und Umweltverbänden. Als wenn es nicht noch andere gäbe, die vielleicht auch etwas dazu sagen sollten.

Und die Bahn? Bahnchef Hartmut Mehdorn reagiert auf jede Kritik nach einem Schema: Was für ein Quatsch, erstmal sagen wir nein. Schließlich will die Konzernführung Unabhängigkeit demonstrieren, egal ob die Kritik berechtigt ist oder nicht. Beim neuen Preissystem ist sie berechtigt.

Besser wäre es, wenn die Verhandlungen über das Preissystem den Fahrgästen und der Bahn überlassen würden – ganz einfach über das Kaufen und Nichtkaufen von Fahrscheinen. Da wird Herr Mehdorn nicht mehr gefragt. Die Kunden fahren einfach nicht. Den ersten Erfolg haben die wegbleibenden Fahrgäste bereits erzielt. Es gibt neue Sonderpreise. Gefordert hatte die kein Verband oder Minister, sondern der Markt.

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