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Vogelschwarm

© pa/dpa

Wenn Grenzen frei machen: Mit Wirtschaftswachstum die Klimakrise lösen?

Unser Wohlstand beruht auf dem Verfeuern von Öl und Gas und führt direkt in die Klimakatastrophe. Im Podcast sagt Klimaphysiker Anders Levermann, wie wir Wachstumsdilemma und Klimakrise zusammen lösen könnten. 

Unbegrenztes Wirtschaftswachstum in einer Welt, in der die Ressourcen endlich sind, und in der vor allem nicht unbegrenzt CO2 in die Atmosphäre entlassen werden kann, ist schlicht nicht möglich. Trotzdem baut unser Wirtschaftssystem auf dieser Grundlage sowie dem Verbrennen von Öl und Gas auf, und hat die Welt so auf einen Pfad der stetigen Klimaerwärmung geschickt.

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Dieses Wachstumsdilemma analysiert Klimaphysiker Anders Levermann in seinem ganz neu erschienenen Buch „Die Faltung der Welt“ und beschreibt eine Lösung, die Innovation weiter möglich machen und den Klimanotfall lösen könnte, im aktuellen Gradmesser spricht er ausführlich darüber. Levermann, der am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung die Arbeitlung Komplexitätsforschung leitet, widmet sich seit etwa zehn Jahren auch intensiv dem Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Klimaentwicklung.

Levermann ist kein Freund von Degrowth. Er warnt sonst vor einem Verlust von Innovationskraft und Ideen, die für weitere Entwicklungen entscheidend sind. Gleichzeitig betont er, dass das Mindern von CO2-Emissionen allein nicht ausreicht, um die Klimakrise zu lösen, sondern dass nur eine klare Grenze von Null-CO2-Emissionen dazu führt, dass die Erderwärmung nicht immer weiter geht. Denn: „Wir haben genug Kohle und Öl gefunden, um theoretisch die Erde auf 15 Grad aufzuheizen“, so Levermann.

„Wir brauchen Grenzen, denn darin sind wir frei“

Doch das muss nicht so kommen. Levermann ist überzeugt davon, dass unser Wirtschaftssystem auch mit neuen, klaren Grenzen hochinnovativ funktionieren kann. Er entwickelt dies am Konzept der Faltung aus der Chaostheorie, und zeigt, wie beispielsweise in der Musik aber auch einem Vogelschwarm einerseits klare Grenzen gesetzt sind, sich aber innerhalb des gegebenen Systems unendliche Möglichkeiten der Bewegung und Kombination ergeben.

„Wir müssen aufhören, Angst vor diesen Grenzen zu haben“, sagt Levermann. „Wir brauchen Grenzen, denn darin sind wir frei.“

Am Ende des Podcasts sagt Sinan Recber vom Tagesspiegel Background Energie und Klima, warum es für das Ziel Netto-Null-Emissionen nicht reicht, den Kohlenstoff künftig im Boden verpressen zu wollen. Der nächste Gradmesser erscheint am 3. November und schaut auf die Energiewende, Gast ist Felix Matthes vom Öko-Institut.

Uns erreichen Sie gerne mit Kritik, Fragen oder Anregungen unter gradmesser@tagesspiegel.de .

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