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Geburt der Astrokultur. Im 20. Jahrhundert war man fest überzeugt, die Zukunft der Menschheit würde im Weltraum entschieden.

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Tagesspiegel Plus

Als die Zukunft noch in den Sternen lag: „Im Weltraum verhandeln Gesellschaften zentrale Themen“

Der Weltraum ist eine große Projektionsfläche für Hoffnungen und Sehnsüchte. Wie das unsere Kultur geprägt und die Menschen verändert hat, erklärt der Weltraumhistoriker Alexander Geppert.

Von Jannis Puhlmann


Herr Geppert, man könnte meinen, ausschließlich die Naturwissenschaften würden sich mit dem Weltraum beschäftigen. Auf ihrem Symposium sind es aber Historiker, Philosophinnen, Geografinnen und Literaturwissenschaftler, die über den Kosmos, die Raumfahrt und extraterrestrische Lebensformen nachdenken. Was macht den Weltraum interessant für die Geisteswissenschaften?
In der Tat hat der Weltraum in den Disziplinen, die sie genannt haben, lange Zeit eine eher unterbelichtete Rolle gespielt. Das ändert sich endlich. Die Wissenschafts- und Kulturgeschichte des Weltraumdenkens erhalten zunehmend die breite wissenschaftliche Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Wenn man erstmal diese Weltraumbrille aufgesetzt hat, sieht man allerorten, was der Mensch im Laufe der Zeit alles an Sehnsüchten in den Weltraum hineinprojiziert hat, um den sogenannten Horror Vacui, die Angst vor einer unendlichen Leere um uns herum, zu überwinden. 

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